Bergen - Wo enden Naturschutzbereiche, wo beginnen bebaubare Flächen? Das ließ sich am Vorentwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplanes für die vier Gemeinden des Verwaltungsverbandes Jägerswald insbesondere im Falle von Bergen nicht eindeutig ablesen. Deshalb machten Einwohner von ihrem Recht Gebrauch, sich während der öffentlichen Auslegung dazu zu äußern und Anregungen zu geben, erklärte Bauamtsleiter Karsten Steudel zur jüngsten Gemeinderatssitzung. Einige wenige Personen hätten noch einmal darauf hingewiesen, dass erschlossene Flächen als Wohnland ausgewiesen werden.
´Problematisch erweist sich die Tatsache, dass das gesamte Bergener Gemeindegebiet innerhalb des Naturparks Erzgebirge/Vogtland liegt. Anfang der 1990er-Jahre definiert, sei der Park damals nicht konkret ausgewiesen worden, so Steudel. Das heißt: Im Umgang mit den Flächen herrscht Unklarheit. „Es muss konkretisiert werden, wo sich Menschen entfalten können. Und sichergestellt werden, dass schützenswerte Natur tatsächlich geschützt wird“, so der Bauamtsleiter. Nicht zuletzt, um Beschwerden von Naturschutzverbänden zu vermeiden.
Aus diesem Grund macht sich eine Umzonierung erforderlich. So wird das Nachschärfen von Flächengrenzen in der Fachsprache genannt. In diesem Bearbeitungsstadium befindet sich der Flächennutzungsplan aktuell. Wann er in Kraft treten kann, ist Karsten Steudel zufolge noch nicht abzusehen. Ursprünglich sollte die Grundlage für Bebauungspläne längst vorliegen. Aufgrund der Corona-Pandemie sei es zwischenzeitlich jedoch zu Verzögerungen gekommen, sagte er. Im Mai 2019 war der Auftrag, einen einheitlichen Plan für Bergen, Werda, Theuma und Tirpersdorf zu erstellen, an die Büro für Städtebau GmbH Chemnitz gegangen. |dien |