Bürgermeister Günter Ackermann am neuen Schwibbogen auf dem Rathausvorplatz in Bergen. Foto: Joachim Thoß
Von Sylvia Dienel
Bergen - Rechtzeitig zur Adventszeit ist das letzte Element auf dem neu gestalteten Platz am Rathaus in Bergen aufgestellt worden: Ein Schwibbogen strahlt jetzt dort mit einem Weihnachtsbaum um die Wette. Im Gegensatz zu vielen seiner „Verwandten“ wird er nach dem Fest nicht abgebaut. Bei dem Unikat aus Edelstahl handelt es sich um einen Ganzjahres-Lichterbogen mit einem neutralen Motiv.
Damit ist der parkähnliche Platz komplett. Links neben dem rundum energetisch sanierten Verwaltungssitz erinnert ein Grubenhunt an Bergens Bergbau-Vergangenheit. Die nachts beleuchtete Grünanlage auf der rechten Seite mit direkter Verbindung zur Sparkasse und zwei Arztpraxen hat die Gemeinde mit Wasserspielen, Sitzecken, asphaltierten Wegen und dem Bogen aufwerten lassen. Die knapp 200.000 Euro teure Investition bewältigte Bergen zum Großteil mit Hilfe des Förderprogramms Vitale Ortskerne. Netto 3900 Euro kostete allein der knapp dreieinhalb Meter hohe und etwa genauso breite Lichterbogen. Entworfen hat ihn das Ellefelder Architekturbüro Radüchel in Abstimmung mit der Gemeinde, konstruiert die Firma Modellbau Roth GmbH & Co. KG aus Theuma.
Zweimal stand eine offizielle Platz-Einweihung im Terminkalender. Ursprünglich sollte das Ereignis mit dem Höhenfeuer am letzten Apriltag kombiniert werden. Daraus wurde aufgrund der Corona-Beschränkungen nichts. Auch jetzt machte das Virus wieder einen Strich durch die Rechnung. „Wir hatten geplant, alles zur Adventszeit einzuweihen. Das wäre in einem festlichen Rahmen passiert“, sagt Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler).
Vier historische Bergener Wahrzeichen stehen im Lichterbogen Seite an Seite: das Rathaus und der ehemalige Bahnhof, die einstige Jugendherberge auf dem Marienstein und die Kirche Sankt Nikolai. „Wir haben uns bewusst für eine zeitlose Variante entschieden, gegen eine klassische Variante mit christlichen Motiven“, erklärt Ackermann die gemeinsam mit seinem Gemeinderat getroffene Entscheidung.
Das Gebäude hoch oben über Bergen hat längst eine andere Funktion. Mit dem Bau einer Jugendherberge sei in den 1930er-Jahren begonnen worden, so Ackermann: „Während der DDR-Zeit wurde sie dann fertiggestellt und bis zur Wende betrieben.“ Danach kaufte die heutige VSTR AG Rodewisch das denkmalgeschützte Fachwerkobjekt samt Gelände. Seit Mitte der 1990er-Jahre wird es per Pachtverhältnis als Hotel Marienstein geführt.
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