Bergen - Wer im Bergener Jugendklub feiern will, muss sich an gewisse Regeln halten. Zur jüngsten Sitzung brachte der Gemeinderat deshalb eine Betreiberordnung auf den Weg. Außerdem müssen Mieter 65 Euro pro Nutzung zahlen. Damit will der Rat sicherstellen, dass das Gebäude am Rosenweg genauso verlassen wird, wie es vor den Zusammenkünften in Empfang genommen wurde. In Kraft treten die neuen Regelungen am 9. Oktober. Mieten können das Gebäude zum Beispiel Vereine, Sportler und die Feuerwehr. Erste Anfragen gibt es schon.
Man habe sich zum Handeln gezwungen gesehen, begründete Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler) den Beschluss. Den mit Jugendlichen als Vornutzern machte die Gemeinde immer öfter schlechte Erfahrungen, was Ordnung und Sauberkeit betrifft. Auch von Eingriffen in die Elektroanlage berichtete Ackermann. Was eine Sperrung nach sich zog – und Kosten, weil die Anlage repariert werden musste. Dann versuchten es die Vermieter mit einem Benutzerbuch. Ebenfalls ohne Erfolg. Zu allem Übel begann sich im Laufe der Zeit hinter der Wandverschalung Wasser anzustauen. „Es stand dort schon gut einen Meter hoch“, sagte Günter Ackermann. Als Ursache wurde eine undichte PVC-Leitung ermittelt, der Schaden umgehend behoben.
Mit dem Vermieten hat sich das Thema Jugendklub in Bergen aber nicht erledigt. Ackermann will gesprächsbereit bleiben, falls Jugendliche doch ernsthaft Interesse zeigen. Und nicht nur das. Er stellte eine gewichtige Bedingung: „Wenn sie ein vernünftiges Konzept vorlegen, bin ich wieder bereit, einen Schritt in die alte Richtung zu gehen. Aber es muss schon viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.“ Gemeinderat Daniel Kliegel (Wählervereinigung Sport) begrüßte Ackermanns vorsichtiges Entgegenkommen. Es wäre gut, wenn der Jugendklub noch eine Chance bekäme, fand er. „Sonst würde eine wichtige Institution im Ort endgültig verschwinden.“dien |