Von Holger Weiß
Bergen - Eine Idee, ein Prepaid-Handy und Freiwillige – mehr braucht es nicht, um eine Hilfsaktion wie die von Turbine Bergen auf die Beine zu stellen. Unter dem Motto „Turbine hilft“ hat der Sportverein bei Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie eine Aktion auf die Beine gestellt, mit der Bürger unterstützt werden, die zur Gruppe der Risikopersonen gehören. Gerd Schneider ist dankbar für die Aktion „Turbine hilft“. Am Donnerstag lieferte Lena Kliegel dem Bergener wunschgemäß die bestellten Lebensmittel. Foto: Joachim Thoß
Einkäufe im Supermarkt, bei Bäcker und Fleischer, Wege erledigen zu Post, Apotheke und Behörden oder den Hund ausführen – über eine Handynummer erreichen Bürger die Koordinatorin Nicole Stützner und melden ihre Wünsche an. Die findet in einem Pool von inzwischen reichlich 30 Freiwilligen – neben Sportlern auch Mitglieder der Feuerwehr und andere hilfsbereite Bürger – schnell einen Helfer, der gerade Zeit hat und aktiv werden kann. „Die Abstimmung läuft unkompliziert per Anruf oder in der Whatsapp-Gruppe“, berichtet sie.
Inzwischen werde das Angebot in Bergen und im benachbarten Falkensteiner Ortsteil Schönau gut angenommen, berichtet Andreas Neugebauer, Jugendleiter und Mitglied der Projektgruppe „Turbine 2022“, in der die Aktion entstanden ist. Mehr als ein Dutzend Aufträge wurde bereits abgewickelt. „Und die Aktion spricht sich auch mehr und mehr rum“, ergänzt Koordinatorin Stützner.
Laut Neugebauer könnte Turbine auch anderenorts Unterstützung leisten. Schließlich sei der Helferkreis durch die regional ausgerichtete Nachwuchsarbeit von Turbine nicht aufs Dorf beschränkt. „Aber wir wollen niemand ins Gehege kommen und wissen, dass auch andere Vereine oder Gemeinden solche Hilfsangebote auf die Beine gestellt haben“, sagt der Nachwuchsleiter.
„Was man nicht unterschätzen darf: So eine Aktion braucht Anlaufzeit“, berichtet Neugebauer von den Erfahrungen beim Aufbau von „Turbine hilft“. Freiwillige hatten sich schnell gefunden, aber das Angebot musste im Dorf erst bekannt gemacht werden. „Wir haben wohl 500 Handzettel mit Informationen gedruckt und verteilt. Die Zielgruppe unserer Aktion ist ja eher analog unterwegs.“
Unterwegs waren die Helfer auch am gestrigen Donnerstag. Lena Kliegel, 16 Jahre alt und bei Turbine Schiedsrichterin, brachte Gerd Schneider die bestellten Lebensmittel fürs Wochenende. Neuerdings mit Mundschutz, die ein Grünbacher Textilbetrieb bereitgestellt hat.
Wer das Angebot „Turbine hilft“ nutzen möchte: Kontakttelefon 0152 05389703 |