VON ULRICH RIEDEL
DRESDEN/AUERBACH/BERGEN — Der stellvertretende Kreisvorsitzende der AfD im Vogtland, Stephan Schulze, ist von seinem Vorstandsamt zurückgetreten. Das erklärte der sächsische AfD-Generalsekretär Jan Zwerg auf Anfrage der „Freien Presse“. „Eine Nachwahl dieser Position erfolgt voraussichtlich nach den Sommerferien“, kündigte Jan Zwerg an.
In Kürze tage das Landesschiedsgericht der sächsischen AfD und befinde über die vom Landesvorstand beschlossenen Parteiordnungsmaßnahmen gegen mehrere AfD-Akteure aus dem Vogtland. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werde die Öffentlichkeit darüber informiert, sagt der Generalsekretär weiter. Zwerg betont: „Die Führungsqualität des Kreisvorstandes wird durch die verbliebenen Vorstandsmitglieder gewährleistet.“
Nachdem im Mai eine Whatsapp- Gruppe aufgeflogen war, in der AfD-Akteure aus dem Vogtland menschenverachtende und rechtsextremistische Inhalte austauschten, distanzierte sich der Landesverband umgehend. Er verhängte Ämtersperren sowie ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Kreisvorsitzenden.
Stephan Schulze wollte gestern telefonisch nichts zu seinem Rücktritt als stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD im Vogtland und zu den Gründen für diesen Schritt sagen. „Wenn der Herr Zwerg diese Information gegeben hat“, sagte Schulze, und beendete das Telefonat. Zuvor war Stephan Schulze als Bürgermeisterkandidat in Bergen gescheitert. Wegen mutmaßlicher Verstöße hat er inzwischen Widerspruch gegen die Wahl eingelegt.
Unterdessen ist die Spitze des AfD-Kreisverbandes Vogtland mit ihrem Führungsstreit weiterhin beschäftigt. Heute Abend soll es eine Kreisvorstandssitzung geben, bei der über das weitere Vorgehen und über die die Überwindung der personellen Krise geredet werden soll, heißt es.
Auf der Homepage des AfD-Kreisverbandes sind inzwischen keine Daten und Fotos der Vorstandsmitglieder mehr zu finden. Doch wer sind die aktuellen Ansprechpartnern der Vogtland-AfD? Dazu und zu den Sanktionen des Landesverbandes schweigt der Kreisverband.
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