VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Für die Sportler des SV Turbine Bergen, Gäste des Vereins und Besucher des Begegnungszentrums ist die Zeit der Umwege vorbei. Sechseinhalb Jahre nach ihrer Sperrung und sechs Monate nach Baubeginn wurde die neu errichtete Brücke über die Trieb gestern offiziell für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Befahrbar ist sie seit Mitte November. Eine Tonnagebegrenzung wie beim maroden Vorgänger-Bauwerk gebe es nicht, sagte Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler).
Seit gestern ist in Bergen die neu erbaute Brücke über die Trieb, die kürzeste Verbindung zwischen Bundesstraße und Sportgelände, offiziell freigegeben. Im Bild Bürgermeister Günter Ackermann (links) mit Vertretern der Baufirma und des Planungsbüros bei der Bauabnahme. FOTO: JOACHIM THOß
Ursprünglich sollte das 170.000 Euro und zu 90 Prozent geförderte Bauwerk schon zur Kirmes im August freigegeben werden. Von dem Gedanken musste sich die Gemeinde aber verabschieden, denn ausgerechnet auf den letzten Metern war es zu Verzögerungen gekommen: Das Geländer konnte nicht rechtzeitig geliefert werden. Im Gegensatz zum Vorgänger ist es mit einer Art Kindersicherung ausgestattet. Die engen Streben machen ein Durchschlüpfen und Abstürzen ins Bachbett unmöglich. „Das alte Geländer entsprach nicht mehr der DIN-Norm“, sagte Ackermann.
Zur Neuausstattung gehört ein Fußweg. Dafür war neben der drei Meter breiten Fahrbahn, die bei eventuell erforderlichen Sperrungen der Hauptverkehrsader B 169 den Umleitungsverkehr tragen kann, noch ausreichend Platz. Auch aus dem Hochwasser im Sommer 2013 hat man gelernt. Blieb damals kaum Luft zwischen der Hochwasser führenden Trieb und der Brückenunterkante, ist die Gemeinde mit ihrem Neubau weitaus besser für solche Ereignisse gerüstet. Jetzt gibt es im Notfall mehr Raum, in der Fachsprache Freibord genannt.
Im Mai 2012 war die Mitte der 1950er-Jahre gebaute Verbindung zwischen Sportkomplex und Bundesstraße voll gesperrt worden. Damals fiel das Bauwerk bei einer Brückenprüfung durch. Rost und fortschreitender Betonfraß hatten ihm dermaßen zugesetzt, dass auch Fußgänger und Radfahrer keine Überquerungserlaubnis mehr erhielten.Bei Bauarbeiten an der Kanalisation 1992 hatte das Bauwerk Günter Ackermann zufolge besonders gravierende Schäden davongetragen. „Damals war der Schwerlastverkehr von und nach Plauen über die Brücke umgeleitet worden, die Brücke hatte eine Durchbiegung erfahren, war dann aber saniert worden.“
Auf Dauer aber reichte das nicht aus, um die Brücke befahrbar zu halten. Doch dieses Problem ist mit dem Neubau nun längerfristig vom Tisch. |