VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Nach zwölf Jahren als Vize- Bürgermeister von Bergen hatte Günter Ackermann (Freie Wähler) seinen Rücktritt angekündigt. Seit der jüngsten Ratssitzung ist sein Ausscheiden beschlossene Sache. Doch die Lücke lässt sich schwieriger schließen als gedacht: Zur Nachfolge ist aus dem Rat niemand bereit. Die Folge: Der Beschluss zur Wahl des stellvertretenden Bürgermeisters wurde kurzerhand von der Tagesordnung genommen.
Am 22. Juni hatte Ackermann den Rücktrittsantrag gestellt. „Die Uhr ist abgelaufen. Es ist zwischen uns kein zielführendes Arbeiten mehr möglich“, verwies Ackermann auf Unstimmigkeiten zwischen ihm und Bürgermeister Volkmar Trapp. „Beschlüsse werden teilweise oder gar nicht umgesetzt“, beklagte er. „Das kann ich nicht mehr mit mir vereinbaren. Es ist nicht mein Stil, so zu arbeiten, Stillstand zu bearbeiten. Ich bin zielorientiert.“ Der Abschied vom Amt fällt Günter Ackermann dennoch schwer, gestand er im Gemeinderat. „Wir haben immer eine Lösung gefunden, aber seit längerer Zeit, und vor allem seit vorigem Jahr, funktioniert das nicht mehr“, sagte er enttäuscht.
Seine Ratskollegen sind es nicht minder. Bürgermeister Volkmar Trappe entgegnete, er bedauere den Rücktritt. „Uns allen gefällt das gar nicht“, sagte Rolf Dally. „Ich stimme aber der Abwahl zu, weil er das selbst möchte.“
Das Tauziehen um die künftige Struktur des Verwaltungsverbandes Jägerswald hatte bei Günter Ackermann das Fass zum Überlaufen gebracht. Der von Volkmar Trapp und seinen Mitstreitern verfolgte Anschluss an Falkenstein war seit geraumer Zeit nicht mehr Ackermanns erste Wahl. Vielmehr favorisierte er eine Dreier-Einheitsgemeinde mit Werda und mit Theuma. Tirpersdorf als vierte Kommune im Verbund hat inzwischen ganz andere Pläne und will künftig ausschließlich mit Theuma gemeinsame Sache machen. |