VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Das dringend sanierungsbedürftige Rathaus von Bergen wird nach langer Wartezeit auf Vordermann gebracht. Im Haushaltsentwurf für nächstes Jahr wurde die umfangreiche Maßnahme berücksichtigt. Sie ist sowohl Hauptaugenmerk als auch größter Posten des eine Million Euro schweren und zur jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellten Etats.
An dem 91 Jahre alten, dreistöckigen Verwaltungsgebäude machen insbesondere das undichte Dach und die provisorisch gesicherte Kellerdecke Sorgen. Auch der Putz verabschiedet sich zunehmend von den Wänden. Am Dach war nach der Wende nur herumgedoktert worden. Nutzer des Hauses ist hauptsächlich die Gemeindeverwaltung. Im Obergeschoss befinden sich jeweils zwei Wohn- und Gewerbeeinheiten.
Für die 322.500 Euro teure Sanierung kann die Kommune Landes- und Bundesmittel aus dem Investitionsprogramm „Brücken in die Zukunft“ beziehen – und das gleich mehrfach: Neben den 75.000 Euro, die Bergen zufließen, wollen die drei anderen Partnergemeinden im Verwaltungsverband Jägerswald ihre Bundesanteile zur Verfügung stellen. Das sind zusammen weitere 34.000 Euro. Werda, Theuma und Tirpersdorf hatten Bergen zugesagt, jene Mittel selbst nicht in Anspruch zu nehmen und die Rathaussanierung zu unterstützen, wenn sich die vierte Kommune im Verbund auch für die Bildung einer Einheitsgemeinde entscheidet. Bergen versicherte Mitte des Jahres, den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden als sinnvolle Alternative zu akzeptieren. Bis dahin strebte man die Fusion mit Falkenstein an.
Der Haushaltsentwurf weist einen geringfügigen Fehlbetrag von etwas mehr als 6000 Euro auf. Laut Kämmerin Ursula Goldhahn wird die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2017 geschätzte 507 Euro betragen. Günter Ackermann forderte, für die Zukunft eine Prioritätenliste zu erstellen. „Wir werden wenig Luft für weitere Maßnahmen haben und müssen sehen, ob sich irgendwo ein Fördertopf auftut“, sagte er.
Andere wichtige Vorhaben: 2017 wird die Brücke über die Trieb für 227.000 Euro erneuert. Die Förderung beträgt 90 Prozent. Etwa 25.000 Euro kosten Straßenerhaltungsmaßnahmen, Instandsetzungsarbeiten an der Friedhofskapelle 17.000 Euro. Für den neuen Kommunaltraktor wird die zweite Rate in Höhe von 15.000 Euro fällig. Die Freiwillige Feuerwehr bekommt Ausrüstung für 11.500 Euro.
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