VON HEIKE MANN
BERGEN/REBESGRÜN — Im wahrsten Sinn des Wortes kommt im Bergener Gemeinderat das Thema Hundekot immer im Frühjahr hoch, wenn sich Pächter von Grünflächen nach der ersten Mahd beschweren, dass sie die Hinterlassenschaften der Vierbeiner in dem für ihre Tiere gedachten Futter finden.
Die Idee: von allen Hunde-Besitzern eine DNA des Tieres einfordern. Gibt es dann eine Übereinstimmung zwischen der Hunde-DNA und dem im Labor untersuchten Hunde-Kot, kann man den Tierhalter zur Kasse bitten. Man will sich jetzt laut Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) über die Idee näher informieren. „Wenn das funktioniert, wäre es nachahmenswert.“
An die Vernunft zu appellieren, bringe kaum etwas. Auch von einer Erhöhung der Hundesteuer hält Trapp nicht viel. Andererseits würden für das Aufstellen und Bestücken von Hundetoiletten zu hohe Kosten entstehen. Aber irgendeine Lösung muss die Gemeinde finden. Denn man will nicht die Pächter, die Flächen wie im Bürgerpark pflegen, verprellen. „Wir haben keine Verwendung für das Gras. Und das Geld, um die Wiesen zu pflegen, haben wir auch nicht“, so Trapp. „Die Anschaffung und Reinigung der Hundeklos steht in keinem Verhältnis zur Hundesteuer, die wir erheben.“ Zunächst einmal will man es in Bergen noch einmal mit einem Appell an Hundebesitzer im Amtsblatt versuchen. Bürgermeister Trapp würde sich wünschen, dass sich die Leute „gegenseitig erziehen“ und nicht wegschauen, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners einfach liegen lassen.
Dass das meist beherzigt wird, hat Claudia Wahl in Rebesgrün als Erfahrung gemacht. Sie berichtete zur Sitzung des Ortschaftsrates davon, dass sie Tierhalter direkt anspricht, wenn sie das unerwünschte Verhalten beobachtet. „Ja, manche verübeln mir das auch“, sagte sie.
Auch in der Stadt Auerbach ist die Idee, das Bestimmen der Hunde- DNA per Satzung den Haltern aufzuerlegen, schon diskutiert worden. Denn die Situation sei „katastrophal“, schätzt Pressesprecher Hagen Hartwig ein. Selbst Hundebesitzer, kennt er Parks und Grünflächen im Auerbacher Stadtgebiet, die immer wieder verunreinigt werden. Und das, obwohl die Stadt flächendeckend Hundeklos aufgestellt hat. Bei rund 800 gemeldeten Hunden in der Stadt kommt da richtig viel zusammen. (mit güli)
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