VON HEIKE MANN BERGEN — Eine Einheitsgemeinde mit Theuma, Tirpersdorf und Werda zu bilden, sieht Bürgermeister Volkmar Trapp nun überraschend doch als Option für seine Gemeinde Bergen. Im Gespräch mit „Freie Presse“ nennt er als Bedingung für diesen Weg den Umzug der Verwaltung nach Bergen. Als ideales Gebäude dafür sieht er die ehemalige Grundschule im Ort. „Man kann mit uns reden, aber nur, wenn der Verwaltungssitz in Bergen sein wird. Ansonsten bleiben wir auf dem Weg nach Falkenstein.“
Erst im Dezember hatte der Gemeinderat einen Beschluss gefasst, um Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Chemnitz vom September 2015 einzulegen. Darin hatte das Gericht die Klage von Bergen und Falkenstein gegen den Widerspruch des Kreises zur Eingliederung der Gemeinde nach Falkenstein zurückgewiesen.
Angesichts dieses Beschlusses zeigte sich Carmen Reiher, Verbandsvorsitzende des Verwaltungsverbandes Jägerswald, überrascht von Trapps Einlenken. Mehrfach hätten die Mitgliedsgemeinden des Verbandes Theuma, Tirpersdorf und Werda ihr Interesse an der Bildung einer Einheitsgemeinde mit Bergen bekräftigt. „Ich bin auch ganz persönlich ein Verfechter der Einheitsgemeinde, denn aufgrund der Flächenausdehnung der vier Mitgliedsgemeinden ist die Verwaltung insgesamt auf Dauer nicht zu schaffen, jeder wurstelt eigentlich allein vor sich hin“, schätzt Reiher ein. Um den Weg tatsächlich einzuschlagen, wäre aber zunächst der Beschluss aller vier Gemeinderäte vonnöten.
Trapp sieht sich dennoch dem Bürgerentscheid verpflichtet, bei dem sich vor Jahren die Mehrheit der Bergener für eine Eingemeindung nach Falkenstein ausgesprochen hatte. Seitdem führen Bergen und Falkenstein einen Rechtsstreit mit dem Vogtlandkreis. Die Chancen, mit dem Antrag beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen erfolgreich zu sein, schätze der für Bergen tätige Anwalt auf gerade mal 20 Prozent, sagte Trapp.
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