VON BERND APPEL
BERGEN — Deutlicher konnte die Entscheidung nicht ausfallen: Mit zwölf von zwölf Stimmen hat der Gemeinderat von Bergen (plus Bürgermeister) auf seiner jüngsten Sitzung endgültig dafür gestimmt, den beschränkt-öffentlichen Weg Bergstraße/ Poppengrüner Straße (Kirchsteig) einzuziehen. Damit ist dieser Weg auch offiziell wieder reiner Privatbesitz der Familie Queck. „Einwandfrei, wir haben unsere Sache durchgebracht“, freute sich Joachim Queck gestern.
Begangen werden konnte der Weg schon lange nicht mehr. Queck hatte ihn vor drei Jahren mit einem Tor blockiert. Kurz zuvor war nach einer Neuvermessung herausgekommen, dass der Weg auf Quecks Grundstück liegt. Dieser sah sich im Recht – hatte er doch das Stück Land von der Kommune Bergen „lastenfrei“ erworben. Der Gemeinderat sah dies zunächst auch so und stimmte schon damals für eine Einziehung. Nach Protesten von Anwohnern widerrief der Rat jedoch seinen ersten Beschluss und forderte eine Wiederöffnung. Daraufhin ging der Wegestreit in die heiße Phase: Der Verwaltungsverband Jägerswald kündigte an, das angebrachte Gartentor auf Quecks Kosten zu entfernen. Queck seinerseits drohte für diesen Fall mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch und schaltete einen Anwalt ein.
Schließlich verzichtete der Verwaltungsverband auf eine erzwungene Öffnung, und Queck stellte erneut einen Antrag auf Einziehung bei der Kommune. Der Rat ließ sich diesmal nicht von den Einwänden der Anwohner beirren – insgesamt 74 von ihnen hatten sich für die Beibehaltung des Fußwegs ausgesprochen. Sie argumentierten unter anderem mit gefährlichen Engstellen an der Ortsdurchfahrt (Poppengrüner Straße), die die Fußgänger nun mangels Alternative passieren müssten. Die Kommune weist jedoch darauf hin, dass in diesem Jahr ein Fußweg an der Straße errichtet und die Beleuchtung verbessert werden soll. Zudem werde man sich dafür einsetzen, hier Tempo 30 vorzuschreiben.
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