Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Fr. d. 05.12.2003
Heimatverein lässt Bergener Historie lebendig werden
Ausstellung am nächsten beiden Sonntagen in der Schule — Bürger stellen Material für Schau zur Verfügung

Bergen. Dem Wunsch vieler Bergener nach einer Ausstellung, die Vergangenes aus ihrem Heimatort wieder lebendig werden lässt, ist jetzt der Heimatverein Bergen nachgekommen. Am Sonntag ist in der Schule eine kleine Ausstellung zu sehen, die von den Heimatfreunden liebevoll zusammengetragen und hergerichtet wurde.

Etliche Bürger haben aus eigenen Beständen Material zur Verfügung gestellt. Neben Fotos, die an das alte Bergen erinnern, werden Zeichnungen und Gegenstände gezeigt, die so manches vergangene Ereignis im Ort wieder wach rufen, wie zum Beispiel die Bergener Kirmes, die ein jeder mit der Zenslers Mine und ihrer Reitschule in Erinnerung bringt. Zu sehen sind auch Originalstücke aus dem Besitz des langjährigen Arztes Otto Buschick. Arzttasche, Telefon und seine Hausjacke hat die Erbin Christa Bernhardt zur Verfügung gestellt. Viele Fotos vermitteln einen Blick in die früher rege Vereinstätigkeit des Dorfes. Auch an Gasthäusern war der Ort reich gesegnet. Viele sind nur noch auf dem Foto erhalten. Ebenso manches Häuschen, wie das Korbmacherhaus, das abgerissen wurde. Nachdenklich stimmen Bilder von einst in Blüte stehender Gebäude, die heute dem Verfall preisgegeben sind, wie der Bergener Bahnhof.

Nach langer Zeit zeigt Bergen wieder Interesse an seiner Ortsgeschichte. Nachdem der Heimatverein in den 90er Jahren ein Heimatheft veröffentlicht hat, ist es in Bergen auf dem Gebiet der Ortschronik und Heimatforschung ruhig geworden. Als am Rande des Straßenfestes der Theumaer Gasse eine „Zaungalerie“ gezeigt wurde, die auf großes Interesse stieß, griffen die Heimatfreunde die Idee auf und fanden Zuspruch. „Es konnte nur ein kleiner Zeitraum der Ortsgeschichte erfasst werden, da noch viel Material fehlt“, erklärte Vorsitzender Werner Kaiser. Gezeigt wird die Ausstellung diesen Sonntag, 10 bis 12 und von 13 bis 18 Uhr und am 14. Dezember von 14 bis 17 Uhr. (güli)

Werner Kaiser und Christa Bernhardt bauten die Ausstellungsecke mit auf. Zu sehen sind unter anderem Gegenstände des langjährigen Bergener Arztes Otto Buschick. —FOTO: SILKE KELLER-THOSS