Freie Presse - Montag, d. 27.06.2005
Großer Einsatz beim Üben und beim Feiern
Freiwillige Feuerwehren von Bergen und Rothenkirchen begehen 125-jähriges Bestehen – Vielzahl von Veranstaltungen lockt Besucher

Bergen/Rothenkirchen. Wo die Feuerwehr feiert, da feiert das ganze Dorf. So auch in Bergen und in Rothenkirchen, wo die Wehren am Wochenende ihr 125-jähriges Bestehen feierten.

Zum Festumzug in Bergen gestern Nachmittag bestimmten Fahrzeuge vom Oldtimer bis zum modernen Löschzug das Ortsbild. Neben der Bergener Feuerwehr beteiligten sich die Wehren aus Kottengrün, Neustadt, Theuma, Tirpersdorf, Lottengrün, Trieb, Schönau und Falkenstein. Die Zuschauer am Straßenrand bekamen reichlich Wasser und Bonbons ab.

Attraktion am Samstag war eine Brautentführung durch die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Plauen. Der Bräutigam konnte seine Braut auslösen, indem er aus 30 Meter Höhe rief: „Ich liebe dich.“ Gut besucht war auch das Rockkonzert mit Mister Joe und Taylor. Das Festgelände am Sportplatz hatte auch schon am Freitagabend Jung und Alt angezogen. Obwohl der Tag ausschließlich den Kindern und Jugendlichen gewidmet war, nahmen Eltern und Großeltern die Gelegenheit wahr und begleiteten ihre Sprösslinge beim Fackelzug. Voran marschierten die Fackelträger Robbin, Marko, Max und Christian. Am Festplatz warteten auf die Kinder Spiele mit Feuer und Wasser. Auf das Kommando der zehnjährigen Lisa, Tochter des Feuerwehrmannes Uwe Bernhardt, richteten sie die Wasser­spritzen auf die Zielanla­ge, die die Falkensteiner Wehr zur Verfügung gestellt hatte. Man vergnüg­te sich bei hochsommer­lichen Tem­peraturen im Freien und auf dem Rummelplatz mit Autoscoo­ter, Karussell und Luft­schaukel. Nach dem Bierfassan­stich durch Wehrleiter Volkmar Klu­ge ging es mit OB live im Festzelt rund. „Wir sind mit dem Verlauf und dem Zu­spruch, das unser Jubi­läumsfest bei der Bevölke­rung gefun­den hat, zu­frieden“, zog Bergens Wehrleiter Volkmar Klu­ge gestern Bilanz.

Mitglieder der Feuerwehr Bergen an der Spitze des Umzuges, mit dem gestern Nachmittag das dreitägige Fest ausklang. –Foto: Silke Keler-Thoß

In Rothenkirchen war am Samstagnachmittag Familientag angesagt. Groß und Klein versammelte sich auf der Wiese hinter der Turnhalle, wo die Rothenkirchener Feuerwehrleute mit Gästen aus der Partnergemeinde Hünfeld-Michelsrombach Einsätze mit historischer und moderner Technik demonstrierten. Für Humor sorgten die Michelsrombacher, die in Uniformen von 1880 schwitzten und mit einer Handdruckspritze aus der Gründungszeit ein brennendes Haus zu löschen versuchten. Weil der „Hausbesitzer“ Löschpause verordnete, natürlich mit Bier, musste die Jugendfeuerwehr anrücken, die mit der Motorspritze einen letzten Rettungsversuch unternahm.

Anerken­nung erhielt auch die aktive Einsatz­gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Rothenkir­chen. Sie rückte zu einem si­mulierten Verkehrs­unfall aus und de­monstrierte mit Atem­schutz und techni­schem Ge­rät wie Schere und Spreizer das Retten und Bergen der Opfer.

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rothenkirchen demonstrieren einen Rettungseinsatz nach einem Verkehrsunfall. –Foto: Silke Keller-Thoß

Anschließend wurde auf dem Schulgelände und dem Dorfplatz gefeiert. Besucher versuchten sich beim Bullenreiten, Kinder nahmen die Kletterwand in Beschlag. Die Kleinsten amüsierten sich auf einer Hüpfburg und mutige Festbesucher wagten einen Ausblick von der 30 Meter hohen Drehleiter. Im Festzelt unterhielt derweil die Schülerband „Fireball“ die Besucher. (güli)