Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Di., d. 13.06.2006
Ohne neue Mitglieder steht Heimatverein vor dem Aus

Morgen Krisensitzung in Bergen – Gemeinderat schaltet sich ein

 

Bergen. „Wenn keine neuen Mitglieder kommen, müssen wir den Verein aufzulösen“, sagt Werner Kaiser, der Vorsitzende des Heimatvereins Bergen. Nun will sich der Gemeinderat darum kümmern. Für morgen, 18 Uhr wurde zu einer gemeinsamen Beratung in Rathaus eingeladen. Bis dahin sollen interessierte Bergener angesprochen und für die Mitarbeit gewonnen werden. Der Heimatverein wurde 1993 gegründet und hatte früher 28 Mitglieder. Heute sind es 17, doch zu den monatlichen Treffen kommen nur noch sieben oder acht Leute. „Wir hatten regen Anteil am Dorfgeschehen. Das hat aber kontinuierlich nachgelassen“, bedauert Kaiser. Eine Ursache dafür sieht er im Alter der Mitglieder. Acht Personen sind älter als 80 Jahre. Der Altersdurchschnitt beträgt 75,6 Jahre. Interesse und Aufmerksamkeit haben nachgelassen, ein Weiterbestehen mache wenig Sinn. „Wir brauchen frische Leute und neue Impulse“, fasst er seine Hoffnung zusammen.

Früher habe der Verein viel auf die Beine gestellt. Die Ausfahrten waren beliebt, oft reichten die Plätze nicht. Auch Vorträge unterschiedlichster Referenten waren gut besucht. Wanderungen, musikalische Veranstaltungen und Lichtbildvorträge fanden Zuspruch.

Der Verein hat sich unter anderem der Pflege von Wanderwegen verschrieben. Außerdem sollen Schriften über die Heimat herausgegeben werden und die Geselligkeit gepflegt werden. Ein kleines Buch über Bergen gehört zu den erfreulichen Ergebnissen der Arbeit. In den letzten drei Jahren wurde jeweils im Advent eine Ausstellung in der Schule gezeigt.

Doch nun fehlt es an zuverlässigen Mitgliedern. Viele Vereinsmitglieder sind aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, Aufgaben zu übernehmen. Bürgermeister Volkmar Trapp hofft, dass sich neue Interessenten finden. Besonders Familien sollen angesprochen werden. „Wir wollen nicht, dass der Verein sich auflöst. Das geht schnell. Aber eine Neugründung wäre kompliziert“, meint er. Überdies sei die Zahl der Vereine in Bergen nicht so groß, wie in anderen Gemeinden. (mros)