Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Montag, den 24.09.2007
Werdaer Wehr Spitze beim Umgang mit Schlauch und Spritze
Kräftemessen der Freiwillige Feuerwehren im Verwaltungsverband Jägerswald soll den Zusammenhalt stärken

Von Nicole Jähn

Bergen. Die Freiwilligen Feuerwehren des Verwaltungsverbandes Jägerswald haben am Samstag im Bürgerpark Bergen ihre Kräfte gemessen. Der „Löschangriff“ wurde zum siebten Mal im Verband ausgetragen Erstmals gewann die Werdaer Wehr den Wettbewerb. Fünf Sekunden waren sie schneller als ihre Bergener Kollegen im Umgang mit Rollschläuchen und Tragkraftspritze. Nach nur 54 Sekunden leuchteten die Lämpchen an den gefüllten Wasserbehältern auf und Wehrleiter Rainer Musack und seine Mannen konnten jubeln. Tirpersdorf belegte Platz drei, vor Lottengrün und Theuma.

Dabei sah es anfangs ganz anders aus. Die Tirpersdorfer Wehr ging als Favorit ins Rennen. Zweimal konnten sie den Wanderpokal bereits mit nach Hause nehmen. Noch ein Sieg fehlt, damit der Pokal im Gerätehaus des Ortes bleiben darf. „Das ist die ehrgeizigste Mannschaft“, weiß Volkmar Kluge, Wehrleiter in Bergen, über die Konkurrenz. Doch auch Bergen hatte vorab geübt. „Es ist zwar kein bitterer Ernst“, meint Kluge. „Aber wenn man einmal anfängt, will man ja auch gewinnen.“

Gewinnen wollten auch die anderen. Theuma hat den ersten Wanderpokal errungen, vor zwei Jahren gewannen sie zuletzt den Wettbewerb. Im Vorjahr mussten sie sich Tirpersdorf geschlagen geben. „Diesmal wollen wir auf jeden Fall wieder vorn sein“, setzte Steve Hertel das Ziel. Dem wollte Tirpersdorfs Gemeindewehrleiter Ralph Six mit seinen Männern entgegenwirken. Doch im entscheidenden Moment verkanteten die Gewinde der Schläuche. Das kostete Zeit. Da half auch die Geheimwaffe nichts: Nivea- Creme statt Schmiere an den Gewinden. „Aber so lange wir vor Theuma sind, ist es o.k.“, meinte Matthes Nagel. „Das ist unser ärgster Rivale.“ So ähnlich sahen es auch die Bergener nach ihrer Leistung: „Hauptsache wir sind gegen Tirpersdorf vorne“, war Ronny Künzel mit Platz zwei zufrieden.

Trotz aller Rivalität bestimmte Kameradschaft den Nachmittag. Beim anschließenden Spaßwettbewerb, Wettrudern über den Teich in Badewannenträgern aus Styropor, konnte sich Tirpersdorf vor Theuma und Bergen durchsetzten. „Die Wettkämpfe sind das eine, aber viel wichtiger ist der Zusammenhalt, der dadurch gestärkt wird“, sagt Organisator Volkmar Kluge. „Wir sind im Jägerswald-Verband aus den Altkreisen Auerbach, Oelsnitz und Plauen zusammengewürfelt und orientieren uns oft noch nach diesen Strukturen. Daran müssen wir weiter arbeiten.“

Die Wehr aus Droßdorf zimmerte zur Zeit des Wettbewerbs am Dach ihres Gerätehauses, die Kottengrüner Feuerwehrmänner nehmen am „Löschangriff“ schon einige Jahre nur als Zuschauer teil und müssen deswegen einige Sticheleichen über sich ergehen lassen. „Vielleicht sind sie einfach nicht so kindisch wie wir“, wurde gemutmaßt. Nächstes Jahr findet der Wettbewerb in Werda im Rahmen des 130-jährigen Feuerwehr-Jubiläums statt.

Die Mannschaft von Gastgeber Bergen wurde hinter Werda Zweiter beim Feuerwehrwettkampf im Verwaltungsverband Jägerswald, der zum 7. Mal ausgetragen wurde. –Foto: Silke Keller-Thoß