Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Freitag, d. 25.06.2010
LESERPOST
Jägerswald-Zukunft

 

Zum Beitrag „Bergen entscheidet sich für Ehe mit Falkenstein“ und zum Kommentar „Transparenz“ in der „Freien Presse“ vom 24. Juni.

„Gemeinderats-Sitzung war keine Alibiveranstaltung“

Ich habe die kommentierte Entwicklung anders erlebt: Seit Bergen im Verband Jägerswald ist – eine Entscheidung, die auf alte Animositäten gegenüber Trieb zurückging, das sich Falkenstein angeschlossen hatte – wurden andere Lösungen erwogen. Im Zusammenhang mit der neuen Phase der Gebietsreform in Sachsen habe ich mehrfach von Gemeindevertretern und dem Bürgermeister Auskünfte erbeten, die ich stets erhalten habe und die in die jetzt vorgeschlagene Richtung gingen. Wer sich interessierte, konnte sich also frühzeitig eine Meinung bilden und brauchte aus diesem Grund auch nicht an der öffentlichen Gemeinderats-Sitzung teilzunehmen, die allerdings auch keine Alibiveranstaltung war.
Die Fehlentscheidungen, die in Bergen nach 1989 gemacht wurden, sind nicht mehr rückgängig zu machen. Aber ihre langanhaltenden Nach-und Auswirkungen können durch den Anschluss an einen urbanen Raum und seine Infrastruktur gemildert werden. Insofern haben Gemeinderat und Bürgermeister demokratisch – im Sinne des Gemeinwesens – gehandelt; eine öffentliche Abstimmung ist im Gesetz nicht vorgesehen. Die gab es nicht einmal 1989 bei der Vereinigung. Es spricht m. A. nach viel weniger von demokratischem Verständnis, wenn man diese gewählten Räte als „Trapp und sein Trupp“ bezeichnet.

Prof. Dr. Rüdiger Bernhardt, Bergen