Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Mittwoch, d. 07.07.2010
Theuma steht zu Jägerswald
Gemeinderat will Verwaltungsverband erhalten – Bergens Alleingang bereitet Sorgen – Blick nach Neuensalz
Von Thomas Stranz

Theuma. Der Theumaer Gemeinderat steht zum Verwaltungsverband Jägerswald und strebt an, im Zuge der für Sachsen geplanten Gebietsreform daraus eine Einheitsgemeinde zu bilden. Dass Bergen aus dem vor zehn Jahren gemeinsam mit Tirpersdorf und Werda geformten Jägerswald-Verband ausbricht und sich Falkenstein anschließen will, wurde in der Sitzung am Montagabend mit Sorge gesehen.

So besteht nach Ansicht von Bürgermeister Sven Rondthaler (Elterninitiative für Theuma) bei einem Bergener Alleingang nicht zuletzt Gefahr für den Bestand der Grundschule in Theuma. Zudem gebe es mit Werda und Tirpersdorf Einigkeit in Sachen Einheitsgemeinde. Schließlich seien im vergangenen Jahrzehnt „vier Säulen gewachsen, für die es nun an der Zeit ist, endlich das Dach für ein Haus daraufzusetzen“, so Rondthaler.

Martina Hermsdorf (FDP) erinneret an die dörflichen Strukturen, in denen die vier Kommunen seit langem leben. „An denen sollte unbedingt festgehalten werden.“

Thomas Lindner (Elterninitiative für Theuma) sprach von einer Zweckehe, „die nicht aus Liebe entstand, zwischenzeitlich aber recht gut funktioniert.“

In Bergen hatte der Gemeinderat im Juni die Eingemeindung nach Falkenstein beschlossen. Begründet wurde das unter anderem mit schwindenden Einwohnerzahlen bei steigenden finanziellen Belastungen, die gemeinsam mit der Stadt besser zu schultern seien. Falkenstein begrüßt diese Entscheidung. Allerdings gibt es gegen den Bergener Ratsbeschluss auch Widerstand von Bürgern. Zur öffentlichen Sitzung kamen rund 40 Einwohner, die sich vom Votum ihrer Volksvertreter überrumpelt fühlten.

Anders in Theuma. Dort fand die Haltung des Rates die Unterstützung der Sitzungsgäste. Zudem gab es weitere Vorschläge. So regte Bernd Winkelmann an, beim Nachbarn Neuensalz anzufragen, ob man nicht auch dort der Einheitsgemeinde beitreten möchte, etwa als Ersatz für das abtrünnige Bergen. Vor zehn Jahren sei es schon einmal fast soweit gewesen, lediglich Befindlichkeiten damaliger Entscheidungsträger hätten verhindert, dass Neuensalz zu Jägerswald kam.

Die Neuensalzer Bürgermeisterin Carmen Künzel (parteilos) erteilte solchen Überlegungen auf Nachfrage gestern eine klare Absage. „Wir sehen keinen Handlungsbedarf.“ Zudem sei Theuma inzwischen längst nicht mehr die einzige Kommune, die in Richtung Neunsalz Begehrlichkeiten äußerte. Auch Pöhl habe schon angefragt. Neuensalz pflegt derzeit eine Verwaltungsgemeinschaft mit Treuen.

Um den Jägerswald-Verband in der jetzigen Form erhalten zu können, setzen Theuma, Werda und Tirpersdorf nun auf eine Anhörung beim Landrat. Das Treffen soll noch im Juli stattfinden.