Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 10.08.2010
Bergens Bürger sollen erst noch zu Wort kommen
Vor der Auslegung des Entwurfs zum Eingemeindungsvertrag nach Falkenstein wird es am 8. September eine Bürgerversammlung geben

Von Heike Mann

Bergen. Auf dem Weg der Eingemeindung nach Falkenstein geht es für Bergen offenbar doch nicht so schnell wie gedacht: Ursprünglich sollte schon im August die Anhörung zum Entwurf des Eingemeindungsvertrages beginnen. Jetzt will man laut Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) dem Wunsch der Bergener nach mehr Information folgen und für den 8. September zu einer Bürgerversammlung einladen. Die Anregungen, die dabei von Bürgern vorgebracht werden, sollen gegebenenfalls noch in den Vertrag eingearbeitet werden.

„Es gibt noch viel Arbeit“, so Trapp. Unter anderem soll der Vertrag Festlegungen enthalten, was mit dem so genannten „Sprintergeld“, also der Prämie, die vom Land für jene Kommunen gezahlt werden, die eine Eingemeindung vorantreiben, in Bergen auf den Weg gebracht werden soll. Neue Räumlichkeiten für die Feuerwehr, der Ausbau des Bürgerzentrums und die Neugestaltung des Umfelds der ehemaligen Schule zählt Trapp als bereits ermittelten Bedarf auf.

Der Bürgermeister sieht die Mehrheit der Bergener hinter sich und der Entscheidung des Gemeinderates, aus dem Verwaltungsverband „Jägerswald“ auszutreten und die Eingemeindung nach Falkenstein vorzubereiten. Er macht ein Rechenbeispiel auf: „Während Neustadt und Grünbach in die Verwaltungsgemeinschaft mit Falkenstein jährlich 50 Euro pro Einwohner eingezahlt haben, haben wir in den Verwaltungsverband ‚Jägerswald‘ 108 Euro pro Kopf eingezahlt. Das sind meiner Auffassung nach rund 50.000 Euro pro Jahr zu viel an Verwaltungsgebühren. Rechnet man das auf zehn Jahre hoch, wäre das eine halbe Million Euro, die wir eigentlich verschleudert haben.“ Trapp sieht in der Eingemeindung nach Falkenstein größere Chancen, die Belange Bergens realisieren zu können.

Nachdem der Gemeinderat Bergen und der Stadtrat Falkenstein ihren Willen bekundet haben, die Eingemeindung vorzubereiten, hatte es von den Bergenern den Wunsch nach einer Einwohnerversammlung gegeben. Erst nach dieser, so Heidrun Kuhn, stellvertretende Amtsleiterin der Kommunalaufsicht beim Landratsamt, könne der Entwurf des Eingemeindungsvertrages zur Anhörung ausgelegt werden. Die Einspruchsfrist endet nach einem Monat. Damit wird es laut Kuhn sehr knapp, den von Falkenstein und Bergen ins Auge gefassten Eingemeindungstermin 1. Januar 2011 halten zu können. Nach dem Anhörungsverfahren muss noch das Sächsische Ministerium des Innern sein Einvernehmen zur Eingemeindung erteilen, bevor das Landratsamt endgültig darüber entscheidet.

Vom Landratsamt wird die Eingemeindung Bergens nach Falkenstein abgelehnt. Der Grund: Es gibt keine tragfähige Lösung für die Zukunft der anderen Jägerswald-Gemeinden Tirpersdorf, Werda und Theuma.

Termin
Heute Abend, 19 Uhr tagt der Gemeinderat Bergen. Es geht unter anderem um den Austritt der Gemeinde aus dem Verwaltungsverband Jägerswald.