Von Jürgen Hübner

Bergen. Kaum hatte Ulrich Enders seinen BMW Dixi am Samstag auf dem Festgelände der Bergener Kirmes geparkt, da war er schon von anderen Oldtimerfreunden umringt: Die Fachsimpelei unter Gleichgesinnten nahm ihren Lauf.

Neben allerlei betagten Autos und Motorrädern von anno dazumal waren sogar Traktoren zur Oldie- Fahrzeugschau angerollt, die in Regie der 21 Mitstreiter zählenden Oldtimerfeunde Bergen-Werda veranstaltet wurde.

Dabei dürfte der BMW von Ulrich Enders mit dem Baujahr 1929 wohl eines der ältesten Exemplare gewesen sein. „Vor zehn Jahren habe ich das Auto von einem Privatmann in Thüringen gekauft. Das Fahren macht immer wieder Freude“, erzählte der 56-jährige Theumaer.

Die historische Fahrzeugparade war jedoch nur ein Farbtupfer der Bergener Kirmes, die bei passablem Spätsommerwetter mit angenehmen Temperaturen über die Bühne ging. Gestartet war das Fest bereits am Freitagabend mit dem Bierfassanstich sowie dem Auftritt des Männergesangsvereins Bergen.

Neben einer Vorführung von Flugmodellen durch Bernd Weigel vom Modellsportverein Vogtland wurden eine Alfa-Romeo-Schau samt Stretchlimousine sowie eine vom Dorfklub inszenierte Modenschau geboten. Und wie es sich für eine zünftige ländliche Kirmes gehört, war auch die Schaustellerzunft mit von der Partie. Den Mittelpunkt der Geselligkeit bei abendlicher Livemusik und Discoklängen bildete das große Festzelt neben dem Sportplatz.

Traditionell wurde der gestrige Sonntag mit dem Kirmes-Gottesdienst eröffnet, nach dem für interessierte Besucher eine Kirch­turm­führung auf dem Programm stand. „Voriges Jahr wurde die Kirmes hier am Sport­platz­gelände wieder­belebt, wo wir mehr Platz und Resonanz haben“, freute sich Bergens Bürger­meister Volkmar Trapp (parteilos), der sich auf ein Team engagierter Mitstreiter verlassen kann. „Neben Jugendklub, Sportverein, Feuerwehr sowie dem Kaninchen­züchter­verein Bergen-Trieb waren Familie Karnahl, Frithjof Steiner, Günter Ackermann und Frank Böswetter besonders aktiv beteiligt.“

Dorfklub-Präsident Böswetter nahm überdies noch eine besondere Amtshandlung vor: Er übergab 500 Euro für den lange geplanten Neubau eines Spielplatzes am Bürger­zentrum an Gemeindechef Trapp. Das Geld war laut Böswetter bei einer Faschings­veranstaltung gesammelt worden.

Matthias Blechschmidt (rechts) von den Oldtimerfreunden Bergen-Werda erklärt Gundula und Reiner Jungbauer sowie Lothar Thümmler (von links) aus Schöna eine Dnepr K750, Baujahr 1958, die der damaligen BMW entsprach und in der Sowjetunion nachgebaut wurde. Die Maschine gehört Uwe Bernhard aus Bergen. –Foto: Franko Martin