Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 23.10.2010
Tirpersdorf macht sich für die Einheitsgemeinde Jägerswald stark
Bürgermeister gibt im Gemeinderat Stellungnahme zur Zukunft des Verwaltungsverbandes ab und stellt den Nachbarn finanzielle Unterstützung in Aussicht

Tirpersdorf/Bergen. Der Gemeinderat Tirpersdorf will, dass aus dem Verwaltungsverband Jägerswald eine Einheitsgemeinde wird und ist bereit, auf die Nachbarn zuzugehen. Dieses Bekenntnis legte Bürgermeister Reiner Körner (parteilos) in der Ratssitzung am Donnerstag ab. Hintergrund ist der in Bergen beschlossene Austritt aus dem Verband mit dem Ziel, sich zum 1. Januar Falkenstein anzuschließen. Für die Bildung einer Einheitsgemeinde ist Tirpersdorf, eine der am geringsten verschuldeten Gemeinden im Vogtland, zur finanziellen Unterstützung der Nachbarn bereit. Im Gegenzug sollte die Verwaltung der künftigen Gemeinde in Tirpersdorf bleiben. Allerdings sei Geld keine Vorbedingung für die Bildung einer Einheitsgemeinde, betonte Körner. Der Rat könnte sich auch ein Zusammengehen ohne dies vorstellen.

Zu Bergens Abkehr vom Jägerswald- Verband und dem Anschluss- Wunsch an Falkenstein sagte Körner: „Der Termin 1. Januar 2011 wird dafür definitiv nicht haltbar sein. Es könnte vielleicht ein Ostergeschenk werden“, schätzte Körner ein. Wie das Geschenk ausfallen sollte, daran ließ er keinen Zweifel. Er hofft, auch nach Gesprächen im Innenministerium, dass der ländliche Raum gestärkt werde. Fakt sei, dass ohne Bergen die anderen Gemeinden, neben Tirpersdorf, Werda und Theuma, zusammen keine Gemeinde Jägerswald bilden könnten.

Zufrieden verfolgte Beate Schubert, frühere Bürgermeisterin von Bergen, Körners Worte. Sie bemängelte den Gang des Verfahrens in Bergen, sprach von zu wenig Information für die Bürger und kündigte an, weiter für den Erhalt des Verbandes kämpfen. In Bergen seien Ängste vor Tirpersdorf geschürt worden, Motto: die haben das Geld – die haben das Sagen. Bergens Weg nach Falkenstein habe Folgen für alle. „Bergen trifft für andere die Entscheidung. So kann es nicht laufen, wenn man jahrelang zusammenarbeitet.“ (hagr)