Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 18.12.2010
Eingemeindung von Bergen auf Papier vollzogen
Die Bürgermeister von Falkenstein und Bergen haben den Eingemeindungsvertrag unterschrieben. Es fehlt die Zustimmung des Innenministers.
VON JÜRGEN HÜBNER

FALKENSTEN/BERGEN — Die Vereinbarung über die Eingliederung der Gemeinde Bergen in die Stadt Falkenstein ist am Donnerstag im Stadtrat unterschrieben worden – damit ist der Zusammenschluss zumindest auf dem Papier vollzogen. In Kraft treten kann er jedoch erst mit der Genehmigung des sächsischen Innenministeriums.

Falkensteins Bürgermeister Arndt Rauchalles (CDU) sowie Bergens Rathauschef Volkmar Trapp (parteilos) waren Erleichterung und Freude anzumerken, als sie am Rande der Stadtratssitzung den Vertrag unterschrieben. Schon lange habe man darum gerungen, dass Bergen zu Falkenstein komme, resümierte Rauchalles. Der Bergener Rat habe sich „über das normale Maß hinaus“ um die Argumentation gegenüber den Bürgern der Gemeinde bemüht, inklusive einer öffentlichen Befragung. Dabei habe sich eine deutliche Mehrheit der Bergener für die Eingemeindung in die Nachbarstadt ausgesprochen.

Laut der Vereinbarung, die ab 1. Januar 2011 gelten soll, ist Bergen künftig mit zwei Gemeinderäten im Falkensteiner Stadtrat vertreten. Der Bürgermeister fungiert als Ortsvorsteher. Die Gemeinderäte bilden bis auf weiteres den Ortschaftsrat. Das Rathaus Bergen soll für die Bürger weiterhin Anlauf- und Beratungsstelle sein. Dazu werden künftig „Amtstage mit Sprechstunden“ abgehalten, heißt es im Vertragstext. Beim örtlichen Entwicklungsplan will man sich in Bergen auf die Projekte zur Geländegestaltung um Kirche, Schule, Feuerwehr sowie den Fest- und Spielplatz am Sportstadion konzentrieren.

Als weiterer Schwerpunkt ist die Gestaltung um die Kindertagesstätte „Am Ententeich“ genannt. Der Schulvertrag mit Theuma werde aufrecht erhalten.

Nun geht der Vertrag zur Eingemeindung ans Landratsamt, die Landesdirektion Chemnitz und das sächsische Innenministerium. „Wir hoffen, dass zur Gebietsreform bald eine positive Entscheidung in Dresden fällt. Was jetzt noch an Zeit verloren geht, ist nur schwer wieder aufzuholen“, unterstrich Arndt Rauchalles, der dafür plädierte, „die Kraft ins Vorwärtskommen zu stecken“.

Ähnlich sieht das Bergens Ortschef Trapp, der bis zum Frühjahr mit einem Bescheid aus Dresden rechnet. Und sollte der nicht den gemeinsamen Erwartungen von Falkenstein und Bergen entsprechen, gibt man sich schon im vorab kämpferisch: „Sollte die Eingemeindung nicht genehmigt werden, gibt es noch Rechtsmittel“, deutete Hauptamtsleiterin Kerstin Leonhardt die Entschlossenheit Falkensteins an.