Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 18.01.2011
Fusionen: Bergen lehnt Vorgabe aus Dresden ab
Gemeinde-Spitzen raten Jägerswald-Mitgliedern: Es gibt Alternativen

VON ULRICH RIEDEL

Bergen. Die Bergener rücken enger zusammen, nachdem ihr Wunsch zum Zusammengehen mit der Stadt Falkenstein einen Dämpfer bekommen hatte. Gemeinderat Heinz Luderer verteidigt in einer Erklärung die „demokratische Entscheidung“ Bergens für Falkenstein und gegen den bisherigen Verwaltungsverband Jägerswald. Dessen Mitgliederkommunen sollen nach den Vorstellungen des Sächsischen Innenministeriums eine Einheitsgemeinde bilden. Eine solche Struktur sei zukunftsfähig, heißt es aus Dresden.

„Düstere Zukunft“

Doch sollte die Vorgabe des Freistaates realisiert werden, so bescheinigt Heinz Luderer diesem Konstrukt eine „düstere Zukunft“. Mit Bergen zählt der Verwaltungsverband Jägerswald, zu dem auch Theuma, Tirpersdorf und Werda gehören, 5200 Einwohner, eine Einheitsgemeinde ohne Bergen käme auf etwa 4100 Menschen. Falkenstein und Bergen hingegen kämen auf nahezu 10.000 Einwohner. Wie das Überleben der von Dresden favorisierten kleinen Einheitsgemeinde angesichts sinkender Bevölkerungszahlen möglich sein solle, dazu habe er von der Verwaltungsverbands-Vorsitzenden Carmen Funke bislang nichts gehört. „Die anderen Orte des Verwaltungsverbandes dürfen noch ganz freiwillig wählen, ohne Bergen“, betont Heinz Luderer.

Starker Rückhalt im Ort

Bürgermeister Volkmar Trapp wird noch deutlicher: „Die anderen Gemeinden haben doch auch Alternativen.“ Auf ein Bergener Einknicken zugunsten der Jägerswald-Gemeinden brauche indes niemand zu hoffen. „Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten in Anspruch nehmen“, kündigt Volkmar Trapp für den Fall an, dass der Freistaat weiter auf den Fortbestand einer gemeinsamen Struktur mit Theuma, Tirpersdorf und Werda drängt. „Wir wollen jetzt die Anhörung am Donnerstag abwarten und sehen dann weiter“, sagt Trapp. Bestärkt fühlt er sich in seiner Haltung durch den Rückhalt im Gemeindeparlament. „Ich bin stolz auf meine Gemeinderäte“, betont der Bürgermeister.