Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 12.02.2011
Bürger wollen reden
Gemeinderat Bergen tagt wiederholt ohne Fragestunde

BERGEN — In einem an Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) und den Rat gestellten Antrag – der zweite innerhalb von drei Wochen – bringen anwesende Einwohner die Bitte zum Ausdruck, in öffentlichen Sitzungen wieder Fragen stellen zu dürfen. Dieser Tagesordnungspunkt wird ihren Angaben zufolge „seit sieben Monaten“ vermisst und den Ratsmitgliedern wiederholte Wortbrüchigkeit vorgeworfen. Wo bleibt die Demokratie, fragt man sich, und wo das „gläserne Rathaus“?

Erneut betont und versichert Trapp, demnächst eine Fragestunde durchzuführen. „Und zwar dann, wenn wir im Rat glauben, dass es so weit ist.“ Darüber sei am Donnerstagabend auch im nicht öffentlichen Teil gesprochen worden. „Momentan besteht aber keine Veranlassung dazu“, so Trapp. „Wir haben noch keinerlei neue Erkenntnisse und wollen das laufende Verfahren abwarten“, verweist er auf die ausstehende endgültige Entscheidung des Sächsischen Innenministeriums in Bezug auf die Eingemeindung Bergens nach Falkenstein. Sobald das Schreiben vorliege, werde man die Aussagen veröffentlichen und Rede und Antwort stehen.

Die zur Ratssitzung anwesenden Bürger bekräftigen in dem Schreiben ihre Ansicht, „gerade jetzt“ wäre eine Fragestunde „sehr dienlich für umfassende Informationen“. Bei seinen Grundsätzen bleibt auch Volkmar Trapp. „Wir haben momentan Wichtigeres auf der Tagesordnung und müssen das durchziehen“, betont er und sieht sich einer Hetzkampagne ausgesetzt. Man wolle jedoch vermeiden, in einen Disput zu verfallen. Wahrscheinlich zur nächsten, spätestens zur übernächsten Sitzung soll den Bürgern nach Worten des Gemeindeoberhauptes wieder Raum für Meinungsäußerungen und Anmerkungen gewährt werden. (dien)