Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 17.05.2011
Zeit der Notlösungen ist bald vorbei
Nach langer Wartezeit wird noch in diesem Jahr mit der Sanierung des Schlauchturmes am Bergener Feuerwehrdepot begonnen.

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Mehr als drei Jahre haben sich die Bergener Feuerwehrleute mit der unhaltbaren Situation arrangieren müssen, jetzt kommt Bewegung in die Sache. Nach Absprachen mit der Gemeinde und grünem Licht von Architekten- und Statikerseite ist der Weg frei für eine Turmsanierung. Zwei Etappen sieht das Konzept vor. Los geht es noch in diesem Jahr.

10.000 Euro sind dafür im Etat eingestellt. Uwe Fischer, stellvertretender Leiter der Bergener Feuerwehr, geht davon aus, dassman „mit dem Budget klarkommen“ werde. Falls die tatsächlichen Kosten die geplanten dennoch übersteigen, soll der Haushalt 2012 den Restbetrag schultern, kündigt Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) an.

Bei dem 15 Meter hohen, in den 1960er Jahren errichteten Bauwerk hakt es an mehreren Stellen gewaltig: Der Aufzug hat vor drei Jahren den Geist aufgegeben, und die alten Hohlblocksteine bröckeln. „Deshalb weist der Turmoben auch Setzungsrisse auf“, ergänzt Fischer. Schon damals sei man an die Gemeinde herangetreten und habe einen Gutachter bestellt. Aufgrundder Finanzlage war jedoch weder ein Herrichten noch ein Neubau realisierbar.

Die Zeit drängt, und Notlösungen sollen endlich der Vergangenheit angehören. Diese muteten bisweilen recht abenteuerlich an. „Wir haben die Rollen schon im Baum zum Trocknen aufgehängt“, berichtet Fischer. Ebenso wenig praktikabel gestaltete sich ein anderer Gedanke: Warum nicht die Schläuche nach Falkenstein schaffen und dort wieder fit machen? Angesichts logistischer Nachteile wurde die Frage schnell verworfen. Geblieben sind das Handicap nach Einsätzen und Einschränkungen bei Übungen.

Ist der Turm im kommenden Jahr runderneuert, soll irgendwann die nächste Hürde genommen werden. „Unser zweitgrößtes Problem ist die Umkleidegeschichte“, zeigt Fischer ins Depot. „Wir stehen zwischen den Fahrzeugen mit Socken auf dem Beton“, erzählt der 49-Jährige. „Wenn die Autos rausfahren, ist das außerdem eine Unfallquelle.“ Momentan liegt jedoch auf Eis, was sich die Brandbekämpfer wünschen: Ein Mehrzweckgebäude, das die Lage entschärfen und im Winter für ein angenehmeres Klima sorgen würde. „Die kleine Gasheizung im Depot schafft es gerade so, dass wir es frostfrei halten können.“ Als Aufenthaltsraum wird ein Zimmer in der benachbarten ehemaligen Grundschule genutzt.