Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 21.05.2011
Einheitsgemeinde: Abfuhr aus Bergen
Mit deutlichen Worten haben Gemeinderat und Bürgermeister von Bergen den Plänen für eine Einheitsgemeinde Jägerswald eine Absage erteilt. Sie wollen zu Falkenstein.

VON BERND APPEL

BERGEN — Klarer geht es nicht: „Eine Einheitsgemeinde mit Bergen wird es nicht geben!“, betont Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) nach dem Treffen des Verwaltungsverbandes Jägerswald am Montag. „Bergen hat eine attraktivere Braut – und das ist Falkenstein.“ Diese Position habe man beim Treffen deutlich gemacht. Bürgermeister und Gemeinderat reagieren mit einer Erklärung auf Äußerungen von Carmen Funke, der Vorsitzenden des Verwaltungsverbands Jägerswald. Diese hatte erklärt: „Eine Einheitsgemeinde mit Bergen hat Zukunft, daran führt kein Weg vorbei.“ Die Argumente zur Zukunftsfähigkeit Jägerswalds seien aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbar, antworten die Bergener.

„Geld steht Bergen zu“

Die finanzielle Förderung des Freistaates Sachsen für freiwillige Gebietszusammenschlüsse stehe den Bergenern auch bei einem Zusammenschluss mit Falkenstein zu. Man habe bereits „den Marathon an Beschlussfassungen, Vertragsgestaltung, Vertragsauslage, Anhörung zur Vertragsauslage bis zur Unterschriftenleistung rechtlich fundiert vollzogen. Der Vertrag mit Falkenstein ist unterschrieben – somit stünden Bergen bereits die vom Freistaat zugesagten 100 Euro pro Einwohner zu, wird erklärt. Mit Falkenstein habe man vertraglich geregelt, dass der Schulvertrag mit Theuma unbefristet bestehen bleiben muss. „Die Zustimmung des Kulturministeriums dafür liegt vor. Daher versteht der Bergener Gemeinderat die diesbezüglichen Seitenhiebe aus Theuma nicht.“

Die Bergener betonen, dass sie bei einem Zusammenschluss mit Falkenstein eine größere finanzielle Unabhängigkeit behalten und insgesamt mehr Geld aus Dresden bekommen würden. Dagegen seien die Kosten für den Verwaltungsverband Jägerswald schon jetzt doppelt so hoch wie die der Verwaltungsgemeinschaft Grünbach/Falkenstein.

„Jägerswald hat kein Konzept“

Bis heute seien alle Fragen nach einem Konzept für die Einheitsgemeinde unbeantwortet geblieben, monieren die Bergener weiter. Sie unterstreichen: „Das Interesse der Einwohner Bergens liegt im Zusammenschluss mit Falkenstein. Der Weg nach Falkenstein ist durchdacht und wird auch in Zukunft konsequent gegangen werden, wenn notwendig auch mit wesentlich mehr Nachdruck als bisher.“

Die Bergener hätten sich mit mehr als 70 Prozent für diesen Weg ausgesprochen: „Das sollten auch endlich die Entscheidungsträger in Dresden akzeptieren.“ Die zusagte Unterstützung des Landrates nehme man weiterhin gerne an. Die anderen Gemeinden sollten sich mit den fachlichen Argumenten „endlich einmal auseinandersetzen“.