Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Montag, d. 27.06.2011 | |
Weltrekordler ziert die Historie | |
100 Jahre Fußball hat der Sportverein Turbine Bergen am Wochenende gefeiert. Anlass genug für Rück- und Ausblicke, Turniere und Bombenstimmung im Festzelt. | |
VON SILVIA DIENEL „Wir sind seit jeher eine große Familie von Sportlern.“ Zum Beglückwünschen und Beschenken angereiste Vertreter des Vogtländischen Fußballverbandes und Kreissportbundes, aus Politik, benachbarten Gemeinden und befreundeten Vereinen lobten insbesondere die Nachwuchsarbeit. Etwa 70 Kinder und Jugendlichen trainieren in den Abteilungen Fußball, Tischtennis und Cheerleading. 215 Mitglieder hat die Turbine insgesamt. „Wir sind seit jeher eine große Familie von Sportlern“, betonte Geigenmüller und zählte Erfolge auf. „Wir sind 2011 im dritten Jahr der Bezirksklasse“, nannte er einen der größten im Fußball. 1953 war der Aufstieg dorthin erstmals gelungen. Am Wochenende zeigten die Sportler, dass sie auch feiern können: Auf den offiziellen Teil folgte eine lange Disko-Nacht. Der Samstagnachmittag gehörte den jungen Gästen, am Abend machten die Oldie- Nächte Schönau im Festzelt Station. Traditionell fanden von Freitag bis Sonntag mehrere Spiele statt.
Eine umfangreiche Ausstellung beleuchtete wichtige Etappen der Vereinshistorie. Sie ruft unter anderem ins Gedächtnis zurück, dass die Sportler einen Weltrekordler in ihren Reihen hatten. Eines der Fotos zeigt Fritz Simon in Aktion. 1927 lief der Bergener im Marathon- und Distanzlauf über 100 Kilometer neue Bestzeit. Ende der 1940er-Jahre entstand das Sportheim, an dessen Zustand seit dem Komplettumbau vor fünf Jahren kaum mehr etwas erinnert. „Die Ziegel dafür wurden einst aus dem zerstörten Plauen rangeholt“, weiß Ex-Mannschaftsleiter Thomas Reinwart. Er hat das Bild und Textmaterial mit Karl- Fried Geigenmüller und Michael Reinwart zusammengetragen. Anderen Fotos ist zu entnehmen, wie abenteuerlich der Sportplatzbau auf abschüssigem Gelände ablief. „Eine Planierraupe war im Einsatz, der Rest Armkraft“, zollt Reinwart den Ehemaligen Respekt. Einfallsreichtum legte man in der frühen DDR-Ära an den Tag, um trotz Energiesperre ab 18 Uhr ein Nachtspiel durchsetzen zu können. Es sei vogtlandweit das erste mit Beleuchtung gewesen, erzählt Reinwart. Zur Sicherung der Stromversorgung verpflichtete man eine Polizeikapelle. „Offiziell war das Spiel Nebensache, für die Bergener aber das Wichtigste.“ EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN Ehrennadel des Sächsischen Fußballverbandes in Bronze: Heinz Büttner, Reinhardt Schubert, Gunter Heinrich. Ehrennadel in Gold mit Lorbeerkranz und Ehrenurkunde des Vereins: Christa Wunderlich, Roland Thoß, Wolfgang Weller, Wolfgang Heinrich, Karl-Fried Geigenmüller, Wolfgang Zimmer.
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