Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Mittwoch, d. 28.09.2011
Theuma will Bergen nicht ziehen lassen
Nach dem Ablehnungsbescheid zur Austrittsabsicht des Nachbarn aus dem Verwaltungsverband soll Überzeugungsarbeit geleistet werden.

VON SYLVIA DIENEL

THEUMA/BERGEN — Das Angebot an die abtrünnige Verwaltungsverbandsgemeinde Bergen gilt nach Worten von Theumas Bürgermeister Sven Rondthaler (Elterninitiative) immer noch. Der Gemeinderat sei „gerne zu Gesprächen bereit“, betonte er zur Sitzung am Montagabend erneut.

Aber auch Bergen hält weiter an seinem Standpunkt fest: Mit dem Inhalt des kürzlich vom Landratsamt Vogtlandkreis eingegangenen Bescheides will man sich nicht zufriedengeben und statt einer Einheitsgemeinde den Weg nach Falkenstein einschlagen. In diesem Schreiben heißt es, weder das Sächsische Innenministerium noch der Landkreis würden die Eingemeindungsabsicht von Bergen nach Falkenstein absegnen.

Bergen strebt als einzige der vier Kommunen im Verwaltungsverband Jägerswald einen Ausstieg an und kann sich keine Alternative zum Gang nach Falkenstein vorstellen. Theuma, Tirpersdorf und Werda sehen dagegen ausschließlich in der Einheitsgemeinde eine gesicherte Zukunft für alle Beteiligten. „Wir sind uns einig, dass die Struktur im Verband gut funktioniert und es keine Änderungen geben soll“, kündigte Rondthaler an.

„Wir sind uns einig, dass die Struktur im Verband gut funktioniert.“
Sven Rondthaler Bürgermeister in Theuma

Tiefer in das Thema einzusteigen, vermied der Ortschef jedoch. „Wir wissen noch nicht genau, was Bergen jetzt vorhat“, begründete er seine Kurzfassung. Nach Aussagen von Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) werde der nächste Schritt zunächst intern besprochen. Der Gemeinderat werde aber aller Voraussicht nach für einen Widerspruch gegen den Bescheid stimmen, ist er sicher.

Das Nein zur Austrittsabsicht wird in dem Bescheid unter anderem mit einer nicht dem künftigen sächsischen Leitbild entsprechenden Gemeindegröße begründet. Dieses Leitbild sieht für Kommunen und zu Einheitsgemeinden zusammengeschlossenen Orten eine Mindesteinwohnerzahl von 5000 im Jahr 2025 vor. Verabschiedet sich Bergen aus dem Verwaltungsverband, werden für die verbleibenden drei Gemeinden insgesamt lediglich 4100 Einwohner prognostiziert.