Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Freitag, d. 18.05.2012
Bergen: Die Fronten sind verhärteter denn je
Statt gemeinsamem Runden Tisch soll’s jetzt nur kleinen Kreis geben

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Bergens gewählte Bürgervertreter halten an der Eingemeindung nach Falkenstein fest, die örtliche Interessen-Gemeinschaft für eine andere Politik, Transparenz, Demokratie, Ehrlichkeit (BIG) an der Einheitsgemeinde mit Werda, Theuma und Tirpersdorf. Beide verteidigen ihre Standpunkte vehement. Jetzt müsse endlich eine Aussprache stattfinden, meinte die BIG und schickte Anfang Mai eine Einladung zum 1. Runden Tisch an Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) und seine Räte.

Bedingungen für Treff

Im nicht-öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend befand man nun über das Angebot und kam zu dem knappen mehrheitlichen Schluss: Zusammenkunft ja, aber zu eigenen Konditionen. „Der Runde Tisch ist eine Sache, die wir so nicht akzeptieren“, so Bürgermeister Trapp. Er witterte dahinter eine „Plattform für die BIG“. Bedingung Nummer eins sei, den beteiligten Personenkreis zu beschränken. „Wir sind bereit, uns mit den drei Ansprechpartnern in Verbindung zu setzen.“ Die gleiche Anzahl Bürgervertreter solle ihnen gegenübersitzen: Trapp und zwei Stellvertreter. Als zweite Voraussetzung wurde ein anderer Termin als die beiden von der BIG vorgeschlagenen angeführt. Nicht Mitte oder Ende Mai, sondern etwa vier Wochen später. „Bis 18. Juni ist einer unserer Gemeinderäte außer Landes, den hätte ich gerne dabei“, erklärt Trapp. „Und er hat auch selbst den Wunsch geäußert, dabei zu sein.“

Neutraler Ort gewünscht

Auch in Sachen Gesprächsort haben der Bürgermeister und seine Räte andere Vorstellungen. Ihrer Meinung nach soll das Bergener Bürgerbegegnungszentrum dem Hotel Marienstein vorgezogen werden. „Das ist ein neutraler Ort“, so Trapp. Stein des Anstoßes: Hotel-Inhaber ist Frank Straubel, Sprecher der BIG. In der Gemeinderatssitzung fühlten sich anwesende BIG-Vertreter erneut ihres Mitspracherechts beraubt. Eine Bürgerfragestunde stand wie so oft nicht auf der Agenda. Was dazu führe, so der Tenor, dass drängende Fragen unbeantwortet geblieben seien. „Ob es eine Bürgerfragestunde gibt, bestimmt der Bürgermeister“, konterte Trapp jedoch und sah die Schuld auf Seiten der BIG. „Fragen können rein zur Sache gestellt werden, eventuell auch eine Zusatzfrage.Wenn sich einige Leute an dieses Reglement gewöhnen könnten, hätte ich keine Bange.“