Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 10.07.2012 |
Feuerwehr-Arbeit wird leichter |
Die Sanierungsarbeiten am Schlauchturm der Bergener Freiwilligen Feuerwehr sind bald beendet. Auch andere Gefahrenquellen werden entschärft – zum Teil in Eigenleistung. |
VON SYLVIA DIENEL BERGEN — Bei den Kameraden macht sich Erleichterung breit. Wofür sie über zwei Jahre gekämpft haben, ist jetzt erreicht worden. Der gut 40 Jahre alte und 15 Meter hohe marode Schlauchturm am Bergener Depot wird einer Sanierung unterzogen. An erster Stelle standen Substanzsicherungsmaßnahmen: Fundamente frei legen, die Betonwand neu verblenden, wieder abdichten, Mauern vom alten Putz befreien und frischen anbringen. „Da kam es vor, dass beim Rausfahren ein Hosenträger hängen blieb.“ Dieses Bau-Kapitel ist inzwischen abgeschlossen. Jetzt wechselt das mehr als 16.000 Euro teure, nicht förderfähige Projekt in seine nächste Phase. Ein neuer Träger muss eingezogen werden, sodass sich der funktionsuntüchtige Schlauchaufzug wieder benutzen lässt. Nicht jeden Handgriff erledigen Fachfirmen. „Am Turm ausbaggern konnten wir selber“, erzählt Wehrleiter Volkmar Kluge. Ab Mitte Juli, spätestens aber Ende des Monats werden das dringend benötigte Bauwerk und sein Innenleben nach langer Zwangspause wieder einsatzfähig sein. Das bedeutet, man muss nicht länger mit unhaltbaren Zuständen klarkommen und nach Einsätzen oder Übungen räumliche Alternativen zum Trocknen der Schläuche suchen. Vor allem sei die ehrenamtliche Arbeit künftig weniger riskant, betont Kluge. „Der Schlauchturm war einsturzgefährdet.“ Zusätzlich zum defekten Aufzug und bröckelnden Mauerwerk hatten sich Setzungsrisse gebildet. Durchweg aus eigener Kraft konnte sich die Freiwillige Feuerwehr bei der Beseitigung einer anderen Gefahrenquelle helfen: Bislang war den 22 Aktiven im Alarmfall nichts anderes übrig geblieben, als unmittelbar zwischen den Einsatzwagen und auf engstem Raum von Zivil- auf Einsatzbekleidung umzusteigen. „Da kam es beim Rausfahren dann schon mal vor, dass ein Hosenträger hängen geblieben ist“, beschreibt Kluge riskante Manöver. Was sich bislang am Boden befand und zusätzlichen Raum beanspruchte – etwa eine Werkbank – ist parallel zu den Arbeiten am Schlauchturm nach oben verortet worden: Man hat „einfach“ ein Hochregal gebaut.
Die Kameraden der Feuerwehr Bergen räumen ihre neuen Umkleide ein. Diese wurde in Eigenleistung aufgestellt, zwei Monate dauerte das. Im Bild Andreas Böhm (links) und Philipp Borckmann. FOTO: SILKE KELLER-THOSS |