Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 18.08.2012
Bergener stimmen über Zukunft ihres Ortes ab
Gemeinderat beschließt für Oktober einen Bürgerentscheid

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Letzte Unklarheiten, ob die Mehrheit im Ort tatsächlich eine Orientierung nach Falkenstein wünscht oder nicht, wollen Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) und sein Rat nun endgültig ausräumen. Sie gehen davon aus, den Großteil der Einwohnerschaft hinter sich zu wissen. Die Bergener Interessen-Gemeinschaft für eine andere Politik, Transparenz, Demokratie, Ehrlichkeit (BIG) ist vom genauen Gegenteil überzeugt. Bei einem Bürgerentscheid Mitte Oktober soll auf Stimmzetteln Klartext gesprochen werden. Den zughörigen Beschluss haben alle sechs zur Sitzung am Donnerstag anwesenden Gemeinderäte gefasst.

Intern diskutiert

Intern in der Diskussion gewesen sei diese Maßnahme schon längere Zeit, erklärt Trapp. „Jetzt haben wir uns dazu durchgerungen, weil uns ständig vorgeworfen wird, wir hätten keine Mehrheit. Sollte dem wider Erwarten so sein, gibt es bestimmte Konsequenzen“, räumt das Ortsoberhaupt ein. Jetzt sei allerdings erst einmal „wichtig, dass der Rat eine Legitimation besitzt, um sagen zu können, wir machen so weiter wie bisher.“ Das heißt: Man kann sich keine Alternative zum Anschluss an die Nachbarstadt vorstellen. Eine Einheitsgemeinde mit Werda, Theuma und Tirpersdorf, den auf Zusammenhalt setzenden Partnerkommunen im Verwaltungsverband Jägerswald, stufen Trapp und der Bergener Rat insbesondere aus finanziellen Gründen auch weiterhin als nicht zukunftsfähig ein.

Letztes Wort in Chemnitz

„Wenn die Mehrheit sagt, wir sind auf dem richtigen Weg, dann ist das aber noch keine Entscheidung, dass wir nach Falkenstein gehen“, betont Trapp. Vorerst bleibe alles, wie es ist. Das letzte Wort behalten sich höhere Instanzen vor. Mit dem Entscheid- Ergebnis soll der bei der Landesdirektion Chemnitz eingereichte Widerspruch gegen die Ablehnung der Falkenstein-Variante durch das Sächsische Innenministerium und Landratsamt Vogtlandkreis unterfüttert werden. Derzeit befindet sich dieses Verwaltungsverfahren noch in der Schwebe.

Der Verwaltungsverband Jägerswald besteht seit 1999. Seit drei, vier Jahren werden die Bemühungen Bergens stärker, den Verband zu verlassen. Der Vogtlandkreis hatte dem Ort im September 2011 den Weg nach Falkenstein versagt. Vorausgegangen war ein Bescheid aus dem Sächsischen Innenministerium.