Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Montag, d. 03.09.2012 |
Schlauchturm ist wieder einsatzbereit |
Nach einem halben Jahr Bauzeit hat die Freiwillige Feuerwehr Bergen am Samstag ihren sanierten Schlauchturm eingeweiht. |
VON SYLVIA DIENEL BERGEN — Grillwurst- und Gulaschduft liegen in der Luft. Festbeleuchtung zieht sich in langen Ketten durchs Bergener Depot, rahmt Bierzeltgarnituren und Menschen ein. Die beiden Löschfahrzeuge müssen vor die Tür ausweichen. Im Gerätehaus wird Abschied gefeiert: von Kompromissen, Notlösungen und Einschränkungen. Vor allem aber stoßendie Freiwillige Feuerwehr, ihre Gäste und Unterstützer auf bessere Zeiten an. Der sanierte Schlauchturm ist seit Samstag offiziell wieder in Gebrauch. Bewährungsproben bestanden Wer mag, kann den „Neuen“ von innen betrachten, bei Bedarf auch 15 Meter nach oben steigen. Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) spricht in seiner Vorrede von einem „Wahrzeichen Bergens“, das durch den Elan der Feuerwehrleute erhalten worden sei. In punkto Überraschungsgast greift man auf Potenzial aus den eigenen Reihen zurück: Hobbysängerin Lisa Bernhardt, Tochter eines Freiwilligen, verordnet Hits aus der Konserve am späteren Abend eine Verschnaufpause und punktet mit Live-Musik. Erste Bewährungsproben hat der mit 10.000 Euro aus dem Gemeindehaushalt finanzierte Schlauchturm schon bestanden. Unter anderem bei einer Übung am Harzberg mit anschließendem Aufzugstest für 15 Schläuche. Die nächste steht bevor. „Am 22. September müssen wir zum Löschangriff nach Theuma“, kündigt Wehrleiter Volkmar Kluge an. Hinter ihm und seinen 21 Mitstreitern liegen arbeitsintensive Wochenenden. Weniger wegen der Eingriffe am rissigen, bröckelnden und deshalb gesperrten Schlauchturm. Das Bauwerk sei überwiegend von Fachfirmen saniert worden, erzählt er. „Wir haben nur die Erdarbeiten gemacht.“ Ihre Baustelle steht nebenan und ist kaum wiederzuerkennen: Ohne Hilfe von außen gestaltete die Wehr das Gerätehaus ab April innen so um, dass riskante Manöver beim Ausrücken der Vergangenheit angehören.
Unmittelbar an den Toren stehen die Fahrzeuge, dahinter befindet sich der Bereich für Uniformen und Ausrüstung. Bis vor Kurzem waren die Feuerwehrleute gezwungen, in Sekundenschnelle zwischen losrollenden roten Riesen von ihrer Zivil auf die Schutzkleidung umzusteigen. Was vor dem Einbau einer zweiten Etage im hinteren Depotbereich am Boden verstaut war, konnte nach oben wandern: Regale, Werkzeugschränke, eine Werkbank und etliches andere. Als eine der größten Herausforderungen entpuppte sich laut Kluge der exakt waagerechte Einbau des tragenden Balkens. „Aber mit heutiger Lasertechnik geht das.“ Ein paar Arbeitseinsätze stehen den Bergener Feuerwehrleuten noch bevor. Der Rückwand im Erdgeschoss des Depots fehlt es an frischer Farbe.Die Freiwillige Feuerwehr Bergen freut sich über den sanierten Schlauchturm. FOTO: SILKE KELLER-THOSS |