Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag,d. 13.10.2012
Jägerswald: Land weist Widerspruch zurück
Bürgerentscheid in Bergen wird nach Entscheidung wie geplant abgehalten

VON SYLVIA DIENEL UND HOLGER WEISS

BERGEN — Der Bürgerentscheid in Bergen ist von der Zurückweisung des Widerspruchs der Gemeinde durch die Landesdirektion Sachsen nicht berührt. Das sagten gestern die Sprecher der Chemnitzer Landesbehörde und der Kreisverwaltung. Bergen und Falkenstein hatten Widerspruch eingelegt, nachdem die Eingemeindung des Dorfes in die Nachbarstadt und der Austritt aus dem Verwaltungsverband Jägerswald von der Rechtsaufsicht des Landkreises nicht genehmigt worden war. Der Widerspruchsbescheid war am Mittwoch im Verwaltungsverband eingegangen. Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) erreichte die Nachricht eigenen Angaben zufolge am Donnerstag.

Die Zurückweisung begründet die Landesdirektion damit, dass hinsichtlich Einwohnerzahl, landesplanerische Absicht zur Sicherung des ländlichen Raumes und Mehrheit im Verband sowie nach Auswertung der Vorträge der Widerspruchsführenden „nicht erkennbar ist, warum eine Eingliederung der Gemeinde Bergen in die Stadt Falkenstein ein höheres Gewicht beizumessen sein soll als dem Festhalten an den bestehenden Gegebenheiten mit Option zur Effizienzsteigerung innerhalb des Verwaltungsverbandes“, sagte Pressesprecher Joachim Eckert gestern zur Entscheidung der Behörde.

Freude über die Entscheidung zeigte Carmen Funke, (CDU), Vorsitzende des Verwaltungsverbandes und Bürgermeisterin in Werda: „Das bestärkt unsere Auffassung, dass die gemeinsame Zukunft von Theuma, Tirpersdorf, Werda und Bergen in Verwaltungsverband und Einheitsgemeinde liegt“. Die Entscheidung zeige, dass nicht nur Bergens Interessen, sondern die aller Beteiligten betrachtet werden müssen. Auch die Bürgerinitiative BIG, die für Bergens Zukunft auf Jägerswald setzt, sieht sich bestärkt. „Der Weg des Gemeinderates ist nicht gewollt“, sagte BIG- Sprecher Frank Straubel. Allerdings habe man nun das Problem eines Bürgerentscheides, „bei dem es nichts zu entscheiden gibt“. Denn wie dessen Ergebnis auch ausfalle – an Bergens Verbleib im Verwaltungsverband ändere sich erstmal nichts. Bürgermeister Trapp hingegen hofft, dass trotz des Rückschlages der Kurs des Gemeinderates bestätigt wird. Möglicher nächster Schritt dabei wäre, die Eingemeindung mittels Klage durchzusetzen.