Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Montag, d. 15.10.2012
Rückenwind für den Rat: Votum pro Falkenstein
Bürgerentscheid Bergen: Mehrheit unterstützt den Kurs des Bürgermeisters

VON HOLGER WEISS

BERGEN — Die Mehrheit der Bergener Wähler sieht die Zukunft ihres Dorfes in Falkenstein. Die beim Bürgerentscheid vorgelegte Frage „Soll der Gemeinderat der Gemeinde Bergen weiterhin am Vorhaben der Eingliederung in die Stadt Falkenstein festhalten?“ beantworteten 443 Wahlberechtigte mit Ja, 219 mit Nein. Vier der 666 abgegeben Stimmzettel waren ungültig. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,3 Prozent.

Das Ergebnis wurde gestern kurz nach 18.30 Uhr von Wahlvorstand Thomas Blank in der ehemaligen Schule bekannt gegeben. Neben Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) und mehreren Gemeinderäten verfolgte auch Carmen Funke, Vorsitzende des Verwaltungsverbandes Jägerswald, das Auszählen.

So klar das Ergebnis des Bürgerentscheides auch ausgefallen ist – an der Situation von Bergen, das mit Tirpersdorf, Theuma und Werda den Verwaltungsverband Jägerswald bildet, ändert das nichts: Die Beschlüsse des Gemeinderates, den Verband zu verlassen und sich der Stadt Falkenstein einzugliedern, wurden von der Verbandsversammlung und der Rechtsaufsicht des Vogtlandkreises abgelehnt und nicht genehmigt. Und der Widerspruch von Bergen und Falkenstein gegen diese Ablehnung war in der vorigen Woche von der Landesdirektion zurückgewiesen worden.

Bürgermeister Trapp wertete die breite Zustimmung für den Kurs des Gemeinderates als „deutliches Zeichen und Auftrag an den Rat, diesen Weg weiter zu gehen.“ Die hohe Wahlbeteiligung habe letzte Zweifel ausgeräumt und sollte bei Landratsamt und anderen übergeordneten Behörden zum Umdenken führen. „Der Wunsch der Mehrheit der Bergener darf nicht länger ignoriert werden“, sagte Trapp. Mit der Entscheidung zum weiteren Vorgehen wolle der Gemeinderat sich Zeit lassen: „Ich habe jetzt erstmal eine Woche Urlaub. Aber das ist kein Problem, wir haben schließlich vier Wochen Zeit, um uns zur Entscheidung der Landesdirektion zu positionieren“, sagte Trapp. Dann werde der Rat entscheiden, ob Bergen für das Durchsetzen seines Eingliederungswunsches den Klageweg einschlägt.

Verwaltungsverbandschefin Carmen Funke sprach von einem „eindeutigen Ergebnis“, das aber nichts an der Tatsache ändert, dass Bergen zu Jägerswald gehört. „Doch ich befürchte, Ruhe wird nach dem heutigen Tag nicht einkehren.“

Vertreter der Pro-Jägerswald-Initiative BIGwollten das Ergebnis gestern nicht kommentieren.