Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 02.11.2013
Kirchsteig: Besitzer lehnt Öffnung ab
Eigentümer wehrt sich gegen Ratsbeschluss

BERGEN — Joachim Queck kann es nicht fassen. Er soll den Teil des Bergener Kirchsteiges, der über seinen Grund und Boden verläuft, wieder für die Allgemeinheit passierbar machen. In einem am 22. Oktober gefassten Gemeinderatsbeschluss war entschieden worden, den beschränkt öffentlichen Weg zwischen Bergstraße und Poppengrüner Straße nicht einzuziehen und eine öffentliche Nutzung möglich zu machen. Nicht mit mir, kündigt Queck an: „Der Weg bleibt zu.“ Dass es sein letztes Wort ist, hat er längst deutlich gemacht und Anfang 2013 eine Tür inklusive Schloss angebracht.

Der Grundstückseigentümer fühlt sich ungerecht behandelt, in seiner Privatsphäre gestört. „Unmittelbar vor meiner Haustür geht der Weg vorbei“, sagt er. Den aktuellen Beschluss will er nicht akzeptieren und beruft sich stattdessen auf denjenigen von Mitte Juni. Darin hatten sich die Gemeinderäte mit überwiegender Mehrheit für eine Weg-Einziehung ausgesprochen. Auch bei der Sperrung durch den Eigentümer sollte es bleiben.

Zwischenzeitlich formierte sich in der Bürgerinitiative (BI) im Bergener Ortsteil Steinigt jedoch Widerstand. Man fordert die Öffnung des Weges, um eine für Fußgänger gefährliche Engstelle im Kurvenbereich der Poppengrüner Straße Richtung Steinigt, an der sich kein Bürgersteig befindet, meiden zu können und stattdessen über den Kirchsteig auszuweichen.

41 Unterschriften für die Öffnung waren im Rathaus eingegangen. Der Beschluss von vergangener Woche sei auf Drängen der Einwohner gefasst worden, erklärt Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos), warum er und sein Rat von ihrer ursprünglichen Auffassung abrückten. „Alles weitere liegt jetzt beim Ordnungsamt.“ (dien)