Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Dienstag, d. 28.01.2014
Brücke wird für Fußgänger geöffnet
Kompromiss im Streit um Bauwerk in Bergen

BERGEN — Mit seinem Widerspruch gegen die Vollsperrung der Brücke zwischen B 169, Sportgelände und Bürgerbegegnungszentrum hat Bergens Gemeinderat einen Teilerfolg erzielt: Anderthalb Jahre war die kleine Verbindungsstraße unpassierbar, nun soll sie zumindest für Fußgänger und Radfahrer wieder geöffnet werden. „Es ist so, dass die Sperrung im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Landratsamt auf eine Weise gestaltet wird, dass wenigstens ein anderthalb Meter breiter Durchgang besteht“, sagt Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos). Er sei „froh darüber, dass das jetzt geklärt ist“.

Im Verwaltungsverband Jägerswald, dem Bergen angehört, wird in Abstimmung mit der Gemeinde an einer Kostenermittlung für unumgängliche Baumaßnahmen gearbeitet. „Die Brücke muss in einen Zustand gebracht werden, dass sie wieder befahrbar ist“, sagt Verbandschefin Carmen Funke (CDU). Eine Nutzung durch Kraftfahrzeuge stehe weiter außer Diskussion. „Deshalb bleibt es auch bei der Vollsperrung.“ Ein vom Landratsamt hinzugezogener Gutachter stimmte der vorübergehenden Öffnung zu. „Das wird aber lediglich dazu führen, dass anstatt der Betonteile, die sich momentan dort befinden, Poller installiert werden“, erklärt Funke. In der Folge sei zudem eine jährliche Prüfung notwendig. Und das so lange, bis die Brücke erneuert wird. Wann es so weit ist, können weder Funke noch Trapp mit Sicherheit sagen.

Nach einer verkehrsrechtliche Anordnung durch den Verwaltungsverband war die Brücke im Juni 2012 komplett gesperrt worden. Grundlage dieses Eingriffes ist das Gutachten eines Dresdner Ingenieurbüros, das während regulärer Brückenprüfungen gravierende Mängel festgestellt hatte. Daraufhin beauftragte die Gemeinde einen eigenen Gutachter, der Standfestigkeit für Kraftfahrzeuge bis zwei Tonnen Einzellast bescheinigte. Parallel dazu erhob Bergen Widerspruch gegen die Anordnung. Ein drittes Gutachten bestätigte die Ergebnisse des ersten. Der vierte Gutachter gab schließlich grünes Licht für den Fußgängerverkehr. (dien)