Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Montag, d. 17.02.2014
Kleine und große Narren machen Turnhalle zur Feiermeile
Mit einem Kinderfasching und langen Musikabend hat der Dorfclub von Bergen am Samstag zwei Traditionsveranstaltungen kombiniert.

Die Kinder hatten beim Familienfasching am Samstagnachmittag in der Bergener Turnhalle viel Spaß bei Kinderspielen, Pfannkuchen essen und einer großen Polonaise. Am Abend spielten an gleicher Stelle die Great Jokers. FOTO: SILKE KELLER-THOSS

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Der Müll muss weg. Und zwar ganz schnell. Mit Besen und einer Altpapier-Kugel rasen Engel, Feen, Piraten, Erdbeeren, Schmetterlinge, Teufel und Feuerwehrmänner um Pfosten zur Ziellinie und zurück zum Ausgangspunkt. Dort steht der nächste „Reinigungstrupp“ in den Startlöchern.

Was sich nach Arbeit anhört, ist ein Geschicklichkeitsspiel und Bestandteil des Kinderfaschings in der Bergener Turnhalle. Der flinkste kleine „Narr“ hat einen Preis verdient. Davon werden am Samstagnachmittag viele vergeben: Kuscheltiere, Springseile, Süßes, Zahnbürsten. Dann wird es noch lustiger.

„Wir haben uns entschlossen, beide Veranstaltungen auf Samstag zu legen.“
Frank Böswetter Dorfclubchef

Die Schokokuss-Wurfmaschine rückt in den Mittelpunkt. Jetzt heißt es, mit offenem Mund zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Erstmals in der Geschichte des Bergener Kinderfaschings verwandelt sich die Feiermeile noch am selben Abend in eine Tanzfläche für alle Generationen. Der Übergang zur Stimmungsmusik mit den Great Jokers ist fließend. Zwischendrin fädelt die Band ein Country-Special ein und steigt dafür in Kostüme. „Wir haben uns diesmal entschlossen, beide Veranstaltungen auf Samstag zu verlegen “, erklärt Frank Böswetter, Chef des ausrichtenden Dorfclubs. Bisher feierten Kinder am Faschingsdienstag und Erwachsene am Samstag davor. „Wenn die Kinder von der Schule kommen, sind sie erschöpft und müssen zeitig ins Bett“, berichtet er. „Wer heute bleiben will, kann bleiben und mit den anderen zusammensitzen.“

Nach fast 20-jähriger Pause holte der Dorfclub den Kinderfasching 2010 zurück ins Veranstaltungsprogramm. Die Resonanz stellt die Organisatoren zufrieden. „Voriges Jahr waren ein paar mehr Leute hier“, erzählt Böswetter. „Aber es sind diejenigen Bergener nicht da, die momentan Urlaub machen.“ Wie üblich stemmen der Club und seine Familien das Fest aus eigener Kraft: Vorbereitung, Dekoration, Heizung, Imbisse, Getränke- und Kuchenbuffet. Ein Dankeschön richtet Böswetter an den Bürgermeister. „Wir dürfen die Halle kostenlos nutzen.“ Nebenher wird am Fest der Theumaer Straße gearbeitet. Für Juni sagt er „jede Menge Überraschungen“ und eine Zweitagesfete voraus.

Der Dorfclub hat sich auf die Fahnen geschrieben, etwas für den Ort zu tun. „Wir wollen, dass sich die Bergener wieder mit ihrem Ort identifizieren“, sagt Böswetter. Seit es die Gaststätte nicht mehr gibt, ist es im Dorf ruhiger geworden.