Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Donnerstag, d. 20.03.2014
Schatzsucher im Anmarsch
Nach Gold, Zinn, Wolfram, Indium und anderen seltenen Metallen fahnden Geologen ab nächster Woche in Bergen und anderen Kommunen der Region.

2,26 Gramm wiegt dieses Gold-Nugget, das Sven Kreher 1999 im Vogtland gefunden hat. Damit hält der Fund den sächsischen Rekord für das Edelmetall. Das Nugget gehört zu den Exponaten von Krehers Goldmuseum in Buchwald. Dass es Gold in der Göltzsch und anderen Bächen der Region gibt, ist seit langem bekannt. Ab Ende März wollen Geologen der Quelle des Edelmetalls auf den Grund gehen. FOTO: WOLFGANG SCHMIDT/ARCHIV

VON BERND APPEL UND SYLVIA DIENEL

BERGEN/FREIBERG — „Die Eigentümer der 220 betroffenen Grundstücke wissen Bescheid, dass wir kommen“, versichert Andreas Barth, Geschäftsführer der in Freiberg ansässigen Beak Consultants GmbH. Im Zeitraum zwischen Ende März und Mitte Mai wollen Geologen des Unternehmens auf dem Gebiet von Bergen, Bösenbrunn, Heinsdorfergrund, Neumark und Lengenfeld Bodenproben entnehmen. Das dürfen sie nur dort, wo die Genehmigung der Grundbesitzer vorliegt – einige wenige haben ihre Zustimmung verweigert. Barth betont, dass es sich um völlig unspektakuläre Entnahmen handelt und kein schweres Gerät zum Einsatz kommt: Mittels eines Handbohrers arbeiten sich seine Leute in einen Meter Tiefe vor, der Durchmesser des Bohrkerns beträgt zehn Zentimeter. Es werden zirka 500 Gramm Material herausgeholt, das Mini-Loch anschließend sofort verfüllt.

Ziel der Untersuchungen ist die Fahndung nach metallischen Rohstoffen: Zinn, Wolfram, Gold, aber auch das seltene Indium zählt Barth auf. Diese Stoffe waren zuvor bei der Analyse von Ablagerungen aus Bächen und Flüssen nachgewiesen worden, nun wird in der Verwitterungszone der anstehenden Gesteine weiter gesucht. „Dass es in den vogtländischen Gewässern Gold gibt, zum Beispiel in der Göltzsch, das ist ja schon seit Jahrhunderten bekannt. Doch seine Herkunft ist nach wie vor unklar“, erklärt Andreas Barth. „Die Suche nach der Quelle dieses Goldes ist einer der Gründe für unsere Probenentnahmen.“

Nachdem der Goldpreis seit dem Jahr 2001 einen Höhenflug angetreten hatte, wuchs auch das Interesse an kleineren Vorkommen des Edelmetalls. Bis dahin waren die vogtländischen Goldkörnchen allenfalls für enthusiastische Hobby-Sammler wie Sven Kreher aus Buchwald interessant: Er sucht seit Jahren im Wasser nach den oftmals kaum sichtbaren Teilchen. 1999 war ihm das Glück des Tüchtigen hold: Er spürte ein echtes Gold-Nugget von 2,26 Gramm auf (siehe Foto), damit hält er den sächsischen Gold-Rekord. In Buchwald hat er ein privates Goldmuseum eingerichtet.

Beak Consultants hat sich 2012 vom Oberbergamt die Erlaubnis zum Suchen bergfreier Bodenschätze für das Feld „Oelsnitz“ erteilen lassen. Dieses umfasst rund 307 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neumark im Norden bis nach Burkhardtsgrün im Süden.


 

Beak sucht seit 20 Jahren

Die Beak Consultants GmbH wurde 1994 als Ingenieurbüro mit fünf Mitarbeitern in Freiberg als Gemeinschaftsunternehmen mit der kanadischen Firma Beak gegründet.

Seit 2002 befindet sich die Firma fast vollständig im Besitz ihrer Mitarbeiter. Der Name Beak geht an das deutsche Unternehmen über.

Inzwischen hat Beak über 30 Mitarbeiter und betreibt Projekte auch in Afrika, der Mongolei und China. (bap)