Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Freitag, d. 25.04.2014
Turbine: Das finanzielle Loch ist gestopft
Der SV Turbine Bergen hat seinen Vorstand gewählt. Christian Erler ist der neue Vorsitzende. Ihm zur Seite stehen drei 2. Vorstände.

VON RALF WENDLAND

BERGEN — Dies sind Matti Schulz für Verwaltung/Sport, Steffen Raupach für Kultur/Veranstaltungen und der bisherige Präsident Matthias Geigenmüller für Investition/Bau. Schatzmeister ist Michael Freidinger, Schriftführer Daniel Kliegel. Sebastian Höfer (Abteilungsleiter Fußball) und Andreas Neugebauer (Jugendwart) wurden im Amt bestätigt. Als Schiedsrichter, der seit 2010 in der Vogtlandliga pfeift, weiß Erler, wie man die Richtung vorgibt und Führungsaufgaben meistert.

„Derzeit ist jede Mannschaft so ein bisschen für sich!“
     Christian Erler Vorsitzender Turbine Bergen

Im Verein gilt es, 120 Mitglieder unter einen Hut zu bekommen – 100 Fußballer und 20 Freizeit-Tischtennisspieler. Der 22-jährige Christian Erler, der beruflich als Kaufmann im Gesundheitswesen tätig ist, hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt. Aus sportlicher Sicht sagt er: „Wir müssen versuchen, uns mit der Männer- Mannschaft in der Kreisliga zu etablieren. Aufstieg wird in den nächsten Jahren sicher nicht das Thema sein. Wichtig ist es, die Mannschaft zusammenzuhalten und zu versuchen, neue Spieler hinzuzugewinnen.“ Auch müsse man die Nachwuchsarbeit erhalten und weiter fördern. Bei der Schiedsrichter-Situation im Verein spricht Erler von einem schlummernder Vulkan. Ihn mitgezählt, gibt es lediglich zwei Unparteiische beim SV Turbine Bergen. „Wenn Jugend-Mannschaften aufgebaut werden, kommt das Thema automatisch ins Spiel. Derzeit funktioniert es noch, doch sobald ein Team Großfeld spielt, wird es problematisch, den für jede Mannschaft wird ein Schiedsrichter benötigt.“ Was das Vereinsleben insgesamt angeht, wünscht sich Erler eine Verbesserung in der internen Kommunikation.

„Derzeit ist jede Mannschaft so ein bisschen für sich. Keiner weiß vom anderen, wie die Tabellensituation aussieht und welche Arbeit geleistet wird. Das muss sich ändern“, sagt er. Ein großer Posten seien die Rasen-Plätze. Die gelte es zu erhalten, zu verbessern und, soweit es möglich ist, zu überholen.

Christian Erler kann auf einen soliden Stamm aufbauen: „Der alte Vorstand hat solide Arbeit geleistet. Wir haben angefangen mit zwei Männer-Mannschaften, die nur noch zur Hälfte existent waren. Jetzt sind diese gut besetzt. Die erste Mannschaft hat sich nach zwei Abstiegen wieder gefangen.“

Die vergangenen drei Jahre die Geschicke des Vereins erfolgreich geführt hat Matthias Geigenmüller, der zuvor Abteilungsleiter Fußball war und 17 Jahre Trainer. Er rückt jetzt in die zweite Reihe und lässt der Jugend den Vortritt. Der Hintergrund: Geigenmüller ist als Maurer beruflich sehr stark eingebunden. Als 2. Vorstand bringt er seine Erfahrung weiter mit ein. Vor drei Jahren stand der Verein an einem Wendepunkt: zwei Monate vor der 100- Jahr-Feier hat der damalige Vorsitzende aufgrund politischer Kontroversen sein Amt niedergelegt. Damit ist dem Verein auch der Hauptsponsor weggebrochen.

Nachwuchsarbeit im Fokus

Die Folge war ein nicht unerhebliches finanzielles Loch. Die ausländischen Spieler aus Tschechien, die man bis dato in der ersten Männer- Mannschaft eingesetzt hatte, konnte der Verein nicht halten. Zum damaligen Zeitpunkt hatte Bergen in der Bezirksklasse gespielt, der heutigen Vogtlandliga. Dann folgte der Abstieg in die Vogtlandklasse, derzeit spielt das Team in der Kreisliga. Das finanzielle Loch habe man soweit schließen können, dass der Verein einen ausgeglichenen Haushalt hat, sagt Geigenmüller. Man müsse auf eigene Leute setzen und lege verstärkt den Fokus auf die Nachwuchs-Arbeit. In dem Bereich existieren vier Mannschaften, darunter zwei Spielgemeinschaften mit Kottengrün und eine mit Tirpersdorf.

Der neue Vorstand des SV Turbine Bergen. Von links Matthias Geigenmüller, Michael Freidinger, Sebastian Höfer, Christian Erler, Daniel Kliegel, Matti Schulz, Andreas Neugebauer und Steffen Raupach. FOTO: RALF WENDLAND