Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Samstag, d. 21.06.2014
Bergen lehnt Jägerswald-Haushalt ab
Verwaltungsverband beschließt Etat 2014 – Bergen will Wechsel nach Falkenstein

BERGEN — Für Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) und seine Gemeinderäte ist die Entscheidung unumstößlich: Sie sehen Bergens Zukunft nicht im Verwaltungsverband Jägerswald, sondern in Falkenstein. Diese Überzeugung spiegelte sich auch im Beschluss des Verbandshaushaltes wider. Zur Sitzung in Bergen erklärten sich die neun Räte der anderen Mitgliedsgemeinden Werda, Tirpersdorf und Theuma mit dem Etat einverstanden, die drei Bergener stimmten dagegen.

Für Bergens Vizebürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler) hat der geplante Ausstieg aus dem Verband insbesondere finanzielle Gründe. Er befürchtet eine zu hohe Kostenbelastung für die vier Kommunen. „Es wird eine Entwicklung nach oben geben, die ich so nicht verantworten kann“, begründete er seine Nein-Stimme. Eine Ursache sieht er in der Bevölkerungsentwicklung. Werda, Tirpersdorf und Theuma teilen nicht die Meinung, dass eine Einheitsgemeinde die teurere Variante ist und fordern die Einheitsgemeinde. Dies entspricht auch dem Leitbild des Innenministeriums. Gegen die Versagung der Eingliederung nach Falkenstein hatte Bergen Klage eingereicht. Eine Verhandlung fand noch nicht statt.

In der Tat schrumpft die Bevölkerung im Verbandsgebiet. „Wir haben jedes Jahr ein paar Bürger weniger“, räumte Verbandschefin Carmen Reiher (CDU) ein. Gestiegene Aufwendungen führte sie in erster Linie auf die Einführung des doppischen Rechnungswesens Anfang 2013 und internationaler Sepa- Banküberweisungen in diesem Jahr zurück. Neben den Personalkosten bilden demzufolge Ausgaben für neue Computertechnik, Software und Arbeitsmaterialien stattliche Posten. Die Investitionen belaufen sich auf über 11.000 Euro.

Haupteinnahmequelle ist die Verbandsumlage in Höhe von auf 685.200 Euro. Für Mehrbelastung sorgt auch die Kreisumlage, die um einen Prozentpunkt auf 32,5 steigt. Die Änderung wird mit dem vom Kreistag beschlossenen Nachtragshaushaltes 2014/2015. Verbandskämmerin Ursula Goldhahn zufolge wird sich die Kreisumlage nach der Ein-Prozent-Erhöhung bei um die 10.000 Euro bewegen. (dien)