Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Freitag, d. 01.08.2014
B 169 in Bergen bleibt länger gesperrt
Die Bauarbeiten am Abwasserkanal im Ortsteil Jahnsgrün werden bis Ende September dauern. Damit der Termin gehalten wird, fordern die Bauleute, die Sperrung einzuhalten.

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Voraussichtlich noch zwei Monate müssen sich Anwohner und Kraftfahrer mit der Vollsperrung der Bundesstraße 169 in Bergen vom Ortseingang aus Richtung Mechelgrün bis zum Abzweig Theumaer Straße arrangieren – und damit länger als geplant. Ursprünglich sollte die Vollsperrung bereits Mitte August aufgehoben werden.

Für Kanalbauarbeiten ist ein Abschnitt der B 169 in Bergen gesperrt. Bauleiter Thomas Hopf beklagt, dass die Vollsperrung immer wieder ignoriert wird, wodurch die Bauarbeiten behindert werden. FOTO: HELMUT SCHNEIDER

Seit Juni wird im Ortsteil Jahnsgrün das zentrale Abwassersystem ausgebaut. Etwa 800 Meter sind für den Durchgangsverkehr gesperrt – mit einer Ausnahme: „Busse werden durchgelassen“, erklärt Bauleiter Thomas Hopf vom Zweckverband Wasser/Abwasser Vogtland (Zwav). Auch Rettungsfahrzeuge im Einsatz dürfen die Baustelle befahren.

Umleitung und Ausweichstrecke

Trotz Vollsperrung würden sich immer wieder Autos durchzwängen, schütteln sowohl der Zwav-Bauleiter als auch Mitarbeiter der Firma Schmidt Bau den Kopf angesichts fehlender Rücksichtnahme nicht weniger Verkehrsteilnehmer. „Die Straße ist trotz Sperrschildern stark befahren“, berichtet Thomas Hopf.

Verstärkte Polizeikontrollen hätten nur kurzzeitig etwas gebracht. Für Störmanöver wie diese hat auch Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) kein Verständnis. „Wegen der vielen Leitungen im Boden ist die Baumaßnahme in dem Bereich ziemlich kompliziert“, sagt er. Mit mehreren Glasfaserkabeln, dem sogenannten Bürgermeisterkanal sowie der alten und neuen Fernwasserleitung wird der Bautrupp täglich konfrontiert. „Und für den Baggerfahrer ist es problematisch, weil die Breite nicht gegeben ist. Deshalb hat die Berufsgenossenschaft auch auf einer Vollsperrung der Bundesstraße bestanden.“

Umgeleitet wird der Fahrzeugverkehr in beide Richtungen über Neustadt, Werda, Lottengrün und Theuma. Lkw müssen die Baustelle großräumig umfahren, da es sich bei der inoffiziellen Ausweichstrecke direkt über Theuma und den Streuberg nur um eine schmale Fahrbahn handelt. Noch dazu um eine wegen der Umleitung stark befahrenen, betont Volkmar Trapp. Es seien dort in letzter Zeit bereits zwei Unfälle passiert.

Anwohner arrangieren sich

Sechs Kilometer Umweg nehmen auch die Anwohner nicht gerne in Kauf. Aber man zeigt Verständnis. „Sehr vernünftig, dass es gemacht wird“, findet eine Frau und steigt aufs Fahrrad. Ihr Nachbar stimmt zu: Im Wesentlichen gehe das schon, äußert er sich. „Ich würde aber vorschlagen, uns Anwohnern einen kleinen Ausdruck fürs Auto zu machen, dass wir durch dürfen. Fremde fahren doch auch durch.“

Ursprünglich sollten Kanalbau und Bau der Straßenbeleuchtung früher abgeschlossen werden. „Aufgrund zusätzlicher Arbeiten am Trinkwassernetz mussten wir den Zeitplan ändern, sodass die Bundesstraße statt Mitte August erst Ende September wieder frei sein wird“, erklärt Bauleiter Hopf. Sieben Arbeiter sind vor Ort. „Wir arbeiten jeden Tag von 7 bis 17 Uhr und länger, an Wochenenden von 7 bis 12 Uhr und darüber hinaus“, schildert Falk Zeh von der Schmidt Bau GmbH das Pensum.