Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Mittwoch, d. 15.10.2014
Alte Leitung sorgt für Bauverzug

Ab heute ist die B 169 in Bergen halbseitig wieder befahrbar. Das entlastet nicht nur Pendler, sondern auch die Theumaer Straße, die unter dem Ausweichverkehr gelitten hat.

VON SYLVIA DIENEL

Theumaer StraßeBERGEN — Die Arbeiten am Abwasserkanal und der neuen Trinkwasserleitung im Bergener Ortsteil Jahnsgrün sind fast abgeschlossen. Ab heute ist die Bundesstraße 169 einseitig befahrbar. Eine Ampel wird den Verkehr regeln. Auf den Einbau der Schwarzdecke folgen noch einige Restarbeiten, bevor die viel befahrene Bundesstraße endgültig freigegeben werden kann, sagt Henning Scharch, Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasser/Abwasser Vogtland.

Seit 25. Mai ist die Bundesstraße auf etwa 800 Metern voll gesperrt. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten Ende September abgeschlossen werden. Dass mehr Zeit als geplant ins Land geht, ist Scharch zufolge auf mehrere Faktoren zurückzuführen. „Unter der Straße befand sich ein instabiles Bauwerk: Dort geht die alte Fernwasserleitung aus DDR-Zeiten noch durch“, erklärt er. Die alte Fernwasserleitung sei auf keinem Bestandsplan auffindbar gewesen. „Deshalb musste die Trasse ständig korrigiert werden.“ Auch ein alter Trassen-Schacht und gut 20 Meter Fels kamen trotz vorangegangener Baugrunduntersuchung erst während der Bauarbeiten ans Tageslicht. Und dass trotz Vollsperrung immer wieder Fahrzeuge die Baustelle durchquerten, behinderte das Baugeschehen zusätzlich.

Bergens Bürgermeister Volkmar Trapp (parteilos) findet trotz längerer Wartezeit lobende Worte für die Beteiligten: „Unterm Strich muss ich sagen – und das ist nicht nur meine Meinung, sondern auch die der Anwohner: Kompliment an die Baufirma. Sie haben das maximal Mögliche geleistet, von Früh bis abends und auch samstags.“

Andererseits bringt Trapp Verständnis für jene Kraftfahrer auf, die auf die Umleitung über Neustadt, Werda, Lottengrün und Theuma ausweichen mussten und damit einen Umweg in Kauf nahmen.

Während der Sperrung der B 169 hat die Theumaer Straße als Ausweichstrecke gelitten. An vielen Stellen ist der Randstreifen kaputt. FOTO: JOACHIM THOSS

Mehr Sorgen macht ihm der Zustand der als Ausweich-Trasse viel befahrenen Theumaer Straße. Dass die Geschwindigkeit auf 50 und 30 Kilometer pro Stunde heruntergesetzt wurde, beurteilt er positiv. „Aber es gibt leider auch Uneinsichtige, die das nicht kümmert.“ Jetzt brauche die Kommunalstraße über den Streuberg dringend eine Generalüberholung. „Weder Bergen noch Theuma haben aber das Geld für einen grundhaften Ausbau“, erklärt Trapp. Das Notwendigste werde gemacht. Demnächst sollen Schilder darauf hinweisen, dass der Randstreifen nicht befestigt ist.

Am fast fertigen Bundesstraßenabschnitt baut die Gemeinde nach dessen Freigabe weiter: Bergen will die Straßenbeleuchtung erneuern. Den Erdarbeiten folgt im nächsten Jahr die Montage der Masten.