Freie Presse - Auerbacher Zeitung - Donnerstag, d. 12.03.2015
DDR-Technik soll in Ruhestand
Die Freiwillige Feuerwehr Bergen will ihren Fuhrpark verjüngen. Zwei selbst umgerüstete W 50 stehen noch im Dienst.

VON SYLVIA DIENEL

BERGEN — Neben ihren eigentlichen Aufgaben haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bergen im vergangenen Jahr einiges an Zeit in ihre Fahrzeugflotte investieren müssen. „Von den drei W 50, die es im Vogtland bei Feuerwehren noch gibt, hat Bergen zwei“, hat Wehrleiter Volkmar Kluge zur Jahreshauptversammlung eines der drängendsten Probleme an gesprochen.

Ein Oldtimer ist 25, der andere 30 Jahre alt. Um bei Einsätzen besser gerüstete zu sein, haben die Kameraden Rückfahrkameras und LEDRundumbeleuchtung an beiden Fahrzeugen angebracht. Eine Dauerlösung können solche Selbsthilfemaßnahmen jedoch nicht sein, sagt Kluge und kündigt an, dass die Wehr deshalb dieses Jahr einen Plan für die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges erarbeiten und der Gemeinde vorlegen will. „Vielleicht kann man einen Teil ansparen, einen Teil finanzieren und auch Fördermittel bekommen“, skizziert Kluge den Vorschlag.

Für die Ausrüstung sind ebenfalls weitere Investitionen erforderlich. 2014 wurden Ersatzhandschuhe und Hakengurte angeschafft, dieses Jahr sind die Schutzhelme fällig. Außerdem sollen die Fahrzeuge im Laufe des Jahres mit Digitalfunk ausgestattet werden.

An die Gemeinde will die Feuerwehr demnächst auch mit Forderungen wegen eines neuen Heizungskonzeptes inklusive Dämmung für das Gerätehaus herantreten. Momentan hilft man sich mit einem Provisorium. Doch der verwendete Heizer verursacht hohe Kosten. „Gleiches gilt für die Schule“, sagte Volkmar Kluge. In der ehemaligen Bildungseinrichtung befindet sich der Feuerwehr-Schulungsraum. „Wegen unserer zwei Zimmer muss das ganze Gebäude geheizt werden, was mehr als ineffektiv ist.“

Bisher gehörten der 135 Jahre alten Bergener Feuerwehr ausschließlich aktive Kräfte an. Zur Jahreshauptversammlung ging eine Alters- und Ehrenabteilung an den Start. „Wahrscheinlich können wir in nächster Zeit die ersten drei Kameraden dort begrüßen“, freut sich Kluge. „Es ist wichtig, dass uns niemand verloren geht.“

Zumal kaum Aussicht auf eine eigene Jugendfeuerwehr besteht: Der Nachwuchs wird in Theuma ausgebildet und verstärkt anschließend die Wehr im Nachbarort. Also nehmen Kluge und seine Mitstreiter Schulabsolventen mit Bleibe-Absicht: „Wir haben die besten Erfahrungen gemacht mit Leuten, die schon wissen, wo sie in die Lehre gehen werden.“

Feuerwehrautos Bergen

Trotz Oldtimern als Löschtechnik – zwei W 50 – eine einsatzbereite Truppe: die Freiwillige Feuerwehr Bergen. FOTO: JOACHIM THOSS


Die Wehr in Zahlen

30 Dienste mit etwa 600 Stunden verrichteten die 24 aktiven Mitglieder 2014. Bis auf wenige Ausnahmen lag ihre Beteiligung bei über 80 Prozent. Zweimal rückten Einsatzwagen aus.

Ehrungen für aktive Dienste: 10 Jahre: Martin Bartsch, 15 Jahre: Jörg Oelßner, 20 Jahre: Ronny Künzel, 30 Jahre: Volkmar Kluge. (dien)