VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter dem Rassekaninchenzuchtverein Trieben/Bergen. Nicht nur, dass er die Schau des Kreisverbandes Auerbach am Wochenende in der ehemaligen Schulturnhalle ausrichtete. Auch die Ergebnisse geben Anlass zur Freude, berichtete Karlheinz Lange, 1. Vorstand des gastgebenden Vereins. 18 der insgesamt 299 Tiere bescheinigten die Zuchtrichter ein „vorzüglich“. Das entspricht der Bestnote. Und noch etwas machte Schlagzeilen: 50 Tiere wurden von Kindern und Jugendlichen ausgestellt.
Mitglieder von zwölf Vereinen züchten derzeit unter dem Verbandsdach. Die meisten sind zahlenmäßig klein – und gemischt, also Kaninchen- und Geflügelzuchtvereine. Ihr Weiterbestehen bestimmt jedoch nicht nur die Mitgliederstärke. „Viele haben keine Möglichkeit, solche Ausstellungen durchzuführen“, sagte Karlheinz Lange.
Gespräch unter Züchtern auf der Kreisverbandsschau: Gerd Trommer (links) aus Ellefeld zeigt Uwe Seifert und Heiko Andermann vom gastgebenden Verein Bergen/Trieb eines seiner Zuchttiere. FOTO: JOACHIM THOSS
Unterstützung für die Trieber und Bergener kam aus Werda. Mit dem Kaninchenzuchtverband verbindet sie eine mehr als 20-jährige Freundschaft. Dass die Schauen spät im Jahr stattfinden, hat Karlheinz Lange zufolge einen triftigen Grund. „Große Rassen brauchen ihre Zeit, um zu wachsen“, sagte er. „Es dauert knapp ein Jahr, bis sie so weit sind.“ Vorgestellt werden jeweils die aktuellen Jahrgänge. Das Zuchtjahr beginnt bereits im November, Hauptaugenmerk liegt auf Zwergrassen. Größere räumen zunehmend das Feld. „Zu DDR-Zeiten haben die Tiere Geld gebracht, jetzt sind sie mehr Hobby als Nutzen“, erklärte Lange.
Für kleine Rassen entscheidet sich auch der Nachwuchs. Bis auf Ausnahmen bleibt die Jugend dem Verein bis zum Wechsel ins Erwachsenenalter erhalten. „Nach der Schule wird es schwierig. Durch Beruf und Lehre scheiden viele aus“, bedauert Lange. Es sei denn, die jungen Leute bekommen zu Hause Rückhalt. Das heißt, in der Familie ist die Kaninchenzucht fest verankert. Und eine „Aushilfe“ zur Stelle, wenn die Zeit für die Stallbewohner fehlt. „Das sind in der Regel die Großväter“, weiß Karlheinz Lange.
In den Reihen der 22 organisierten Kaninchenfreunde aus Bergen und Trieb fehlen Jungzüchter seit einiger Zeit komplett. Erik Schneider, einer der zur Schau vertretenen Jugendlichen, stammt aus Werda. Er konnte den Landesverbandsehrenpreis nach Hause tragen. „Erik hat mit Abstand die höchste Punktzahl“, zollten ihm die Gastgeber Anerkennung. Der 13-Jährige züchtet seit 2009 Farbenzwerge und hat an die 18 Tiere in seinem Bestand.
EHRUNGEN
Landesverbandsehrenpreis: Friedhold Mothes und Erik Schneider (beide Werda).
Kreisverbandsehrenpreis: André Wolf (Rodewisch), Gerlinde Mothes, Margitta und Wolfgang Schneider (alle Werda), Joachim Pfenner (Dorfstadt), Max Wolf (Rodewisch), Mario Damm (Dorfstadt).
Beste Einzeltiere: Manfred Esbach (Bergen/Trieb), Erik Schneider (Werda).
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