WERDA — Obwohl Werda, Theuma und Tirpersdorf mit Bergen als viertem Mitglied im Verwaltungsverband Jägerswald in Sachen Gemeindegebietsreform seit Jahren im Clinch liegen, geben sich die drei Kommunen gesprächsbereit. „Wir versuchen das, was in der Vergangenheit stattgefunden hat, auszublenden und gucken nach vorne“, bekräftigte Carmen Reiher, Bürgermeisterin von Werda und Verbandsvorsitzende, ihr Angebot an Bergen zur jüngsten Gemeinderatssitzung.
Die Äußerung ist eine Reaktion auf ein Schreiben des Verwaltungsgerichtes Chemnitz, das den Mitgliedskommunen am 19. November zugestellt wurde. Auf 39 Seiten begründete das Gericht seine am 30. September gefällte Entscheidung, Bergen die Eingemeindung nach Falkenstein und den Austritt aus dem Verwaltungsverband zu verwehren. Für beides hatte der Ort verbissen gekämpft: Landratsamt und Landesdirektion sagten Nein zu dem Vorhaben. Mit einer beim Bürgerentscheid 2012 erreichten Zweidrittelmehrheit pro Falkenstein im Rücken, beschritt Bergen den Klageweg. Jetzt kam die endgültige Ablehnung. Aber auch dagegen will man sich wehren: Bürgermeister Volkmar Trapp kündigte an, nicht aufgeben zu wollen. Werda, Tirpersdorf und Theuma halten indes seit jeher an der Viererkonstellation, sprich an einer Einheitsgemeinde fest.
Carmen Reiher zeigte sich erstaunt vom Verhalten des Gerichtes. „Ich war sehr überrascht, dass das Urteil so schnell fiel. Schon beim ersten Termin hat es sich zu einer Entscheidung hinreißen lassen“, sagte sie. Mit Postzugang beginnt die einmonatige Einspruchsfrist. In Werda will man abwarten, wie Bergen reagiert. Die Bürgermeisterin geht davon aus, dass es keine Alternative zur Einheitsgemeinde gibt, deshalb sende man entsprechende Zeichen. „Etwas anderes hilft keinem von uns weiter. Wir müssen das bisschen ländlichen Raum, das es noch gibt, erhalten.“ (dien)
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