Von Sylvia Dienel
Bürgermeister Günter Ackermann auf dem damals neu gestalteten Rathausvorplatz. Die energetische Sanierung des Rathauses war eines seiner Ziele für seine Amtszeit. FOTO: JOACHIM THOß
Bergen - Im kommenden Jahr wählt Bergen einen neuen Bürgermeister. Das Datum steht seit Dienstag fest. Zur Sitzung erklärte sich der Gemeinderat damit einverstanden, die Stimmabgaben auf den 15. Juni zu legen. Macht sich ein zweiter Wahlgang erforderlich, gilt der 6. Juli als Folgetermin.
Offen ist bis dato die Nachfolge von Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler). Nach einer Legislaturperiode schließt der 79-jährige eine erneute Kandidatur aus und führt Altersgründe als Entscheidungskriterium an. „Ich hoffe, dass sich jemand finden wird“, sagte Ackermann. Diejenigen, die er gerne als Nachfolger gesehen hätte, würden aller Voraussicht nach nicht antreten. Im Gemeinderat saß der Bergener Ex-Vizebürgermeister über 20 Jahre, an der Ortsspitze steht er seit August 2017. Damals konnte sein Vorgänger Volkmar Trapp das Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht länger ausüben, Anfang 2018 trat er vorzeitig zurück. Bis zur Wahl Mitte des Jahres führte Ackermann die „Geschäfte“ kommissarisch.
Zur Wahl hatte sich der damals 73-Jährige nicht aufstellen lassen. Auch kein anderer Bergener stand auf dem Zettel. Mit einem AfD-Mann aus Plauen konnten sich die meisten Wähler nicht anfreunden. Als sich dessen Einzelkandidatur abzeichnete, machten Vereine und Gemeinderat im Ort mobil, suchten nach Bergener Freiwilligen und landeten bei Günter Ackermann. Der erklärte sich daraufhin bereit, doch anzutreten, wenn Wähler seinen Namen samt Wohnort handschriftlich auf dem Stimmzettel vermerken. Einen solchen Vorgang erlaubt das Sächsische Wahlgesetz – vorausgesetzt, es steht lediglich ein Kandidat auf dem ausgehändigten Zettel.
Seine Bereitschaft, vom ursprünglichen Nein abzurücken, erklärte Günter Ackermann mit Loyalität. Außerdem solle Bergen nicht zum Spielball der Politik werden, gab er an. Und Bergener Bürgermeister seien immer Bergener Einwohner gewesen. Daran wollte Ackermann festhalten. Zwei Großprojekte, die er sich auf die Fahne geschrieben hatte, kamen unter seiner Regie zur Ausführung. Das eine ist die energetische Rathaussanierung, das andere der Brückenbau über die Trieb am Sportlerheim. Auf der Zielgeraden zur Bürgermeister-Neuwahl wird das Feuerwehrdepot ausführlich saniert und umgebaut. |dien
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