Kurze Chronik von Bergen
Kurzer geschichtlicher Abriß
Im Jahre 1267 wurde das
Waldhufendorf erstmals als "villa Pergen" später 1418
als "Pergen" und 1438 als Bergen
urkundlich erwähnt.
Der Name bedeutet soviel wie "Ort in den Bergen". Wohnten einst
im Jahre 1557 etwa "29 besessene Mann
und ein Häusler" so zählt das Dorf heute etwa 1150
Einwohner. Auch in Bergen lebten die Menschen in der Vergangenheit
vom Ackerbau und der Viehzucht. Daneben fanden sich noch die typischen
Dorfberufe wie Fleischer, Weber, Zimmerleute, Maurer, Hufschmiede und
Wagner. In den Steinbrüchen wurde Granit gebrochen, der im Ort von Steinmetzen
bearbeitet wurde. Gute Gewinne brachte den Einwohnern noch die Holz- und
Pechnutzung. Ebenfalls werden zwei Mühlen und ein Eisenhammer in alten
Aufzeichnungen genannt. Doch auch in Bergen mußten die Bürger Rückschlage
und menschliches Leid durch Kriege und Krankheiten in der Vergangenheit
hinnehmen. Im Dreißigjährigen Krieg wird das Dorf mehrfach geplündert
und es sind mehrere Menschenleben zu beklagen.
Unter 1626 erscheint erstmalig im Kirchenbuch
das Schreckenswort zu jener Zeit, die "Pest". Das eigentliche
Pestjahr ist 1633. Ganze Familien werden
ausgelöscht und es wird allein im Monat September von 48 Toten berichtet.
über die Folgen des Siebenjährigen Krieges und der napoleonischen Kriege
gibt es leider keine Aufzeichnungen. Nach dem ersten Weltkrieg blieben
73 Bergener Bürger auf den Schlachtfeldern Europas. Über die doppelte
Zahl an Toten und Vermißten sind es nach dem zweiten Weltkrieg.
GEWERBE
Der Anschluß an die Eisenbahnlinie im Jahre 1865
bringt der Gemeinde die Voraussetzung für den industriellen Aufschwung.
Im Jahre 1890 kam die erste Schiffchenmaschine
nach Bergen. Das Elektrizitätswerk wird schon 1903
erbaut. Zwischen 1905 und 1911 herrscht im
Ort ein wahrer Bauboom. es entstanden viele Produktionsgebäude für Stickereien.
Bereits 1911 stehen 265 Stickmaschinen mit
Motorantrieb im Ort. Diese Branche erlebte über die Jahrzehnte viele Höhen
und Tiefen. Die Stickereibetriebe waren für Bergen so typisch, daß sie
sogar der Heimatschriftsteller Paul Apitzsch in seinem Buch "Wo auf
hohen Tannenspitzen" erwähnte. Später bis in DDR-Zeiten siedelten
sich auch noch andere Textilbetriebe im Ort an.
BERGBAU
Eine große Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung
von Bergen spielte der Uranbergbau. Schon in
den zwanziger Jahren suchten Mineraliensammler auf dem nahe gelegenen
Streuberg nach Urancircit, einem grünlichen Uranglimmer. Im Januar 1949
wurden gezielte geologische Erkundungsarbeiten der SDAG Wismut durchgeführt.
Kurz darauf setzten dann die bergmännischen Arbeiten ein. Bis 1964
wurde im Bergener Revier aus insgesamt sieben Schächten Uran gefördert.
Eine mineralogische Besonderheit ist das Barium-Uranyl-Phosphat "Bergenitz".
Es wurde erstmalig 1959 in Bergen gefunden
und erhielt somit den Namen des Ortes. Heute wird nach wie vor Granit
von den Hartsteinwerken in den Steinbrüchen abgebaut. Er findet meist
als Schotter, Splitt, Bau- und Verfüllsand für die Bauindustrie Verwendung.
Nach der WENDE
Von dem Lärm der Stickereien ist seit der Wende leider
nur noch wenig zu hören. Viele Betriebe wurden auch hier geschlossen.
Im Gegenzug wurden Kleinbetriebe aus dem Sektor Dienstleistung, Handwerk
und Gewerbe saniert oder neu gegründet. Weiterhin wurden 1995
das Sparkassengebäude, das außer dem Geldinstitut Arztpraxen und ein Blumengeschäft
beherbergt sowie ein Einkaufsmarkt eröffnet.
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