VON SYLVIA DIENEL
BERGEN — Einmal pro Woche werden im Gebäude der einstigen Bergener Grundschule bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Und das bei Kälte. Denn dort, wo sich der Ausgabe-Raum befindet, hat der Heizungstrakt den Geist aufgebeben. Nicht nur das kleine Zimmer hat es kalt erwischt. Im Foyer und Sanitärbereich ist die Situation identisch. Günter Ackermann sprach zur jüngsten Gemeinderatssitzung von einem „Riesenproblem“.
Besonders hart trifft es das Tafel- Zimmer. Die gute Nachricht: Hier kann man sich provisorisch helfen. Ein Elektroheizer soll umgehend aufgestellt werden und bis zum Frühjahr gute Dienste leisten. Für Foyer und Sanitäranlagen gibt es keine Lösung. Von einem Sanitärbereich mag Bürgermeister-Stellvertreter Günter Ackermann ohnehin fast nicht mehr sprechen. „Der ist in einem menschenunwürdigen Zustand“, sagte er. In dem Gebäudeteil befindet sich auch die Turnhalle. Dort stellen während der Wintermonate Kleintierzüchter an einem Wochenende ihre Tiere aus.
1992 war die Grundschule geschlossen, danach aber noch intensiv genutzt worden. Unter anderem von Vereinen und der Feuerwehr. Bis vor fünf Jahren feierten Kinder in der Turnhalle Fasching. Die Feuerwehr hat noch ein Zimmer im Haus. Auch der Heimatverein. Beide befinden sich in dem Teil, in dem ein zweiter Heizungstrakt verläuft. Und der arbeitet noch vernünftig. „Das ist aber auch eine tickende Zeitbombe“, erklärte Günter Ackermann.
Den nicht defekten Trakt instandsetzen – für Ackermann und den Rat ein Unding. „Die Heizung ist mal für den gesamten Schul- und Turnhallenbetrieb gebaut worden“, sagte er. Ratsmitglied Enrico Trapp machte sich bei einem Klempner kundig. Ersatz für die defekte Pumpe im Heizkreislauf kostet 1000 Euro. Dazu kommen 200 Euro Reparaturkosten. „Das lässt sich auch nicht kleiner bauen“, sagte er. Ackermanns Vorschlag lautete deshalb, an dieser Stelle kein Geld zu investieren. „Die Turnhalle ist endlich“, betonte er. Jetzt müsse man Vorsorge treffen, dass nichts wegfriert. Das heißt, der Strang wird abgeschaltet.
Aus der Ratsmitte kam die Anregung, den Tafel-Betrieb ins Rathaus zu verlegen. „Das ist eventuell machbar“, sagte Ackermann. Freie Räume sind vorhanden. Allerdings werde dort noch bis in den Sommer saniert. „Und wir dürfen nicht vergessen, dass die Tafel für einen symbolischen Euro an die Gemeinde in der Schule alles nutzen kann.“
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