Von Sylvia Dienel
Bergen - Dieses Jahr beginnen die Bauarbeiten am Bergener Feuerwehrgerätehaus. Es soll ein Anbau entstehen – mit Sanitäreinrichtungen, Umkleidebereich, Schulungszimmer und einem Jugendfeuerwehr-Raum. Im Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 nimmt das Projekt den weitaus größten Raum ein. Etwas mehr als eine Million Euro sind dafür aufzubringen. Der Zuschuss belaufe sich auf lediglich 37 Prozent, sagte Bürgermeister Günter Ackermann zur jüngsten Gemeinderatssitzung, als der Entwurf zur Diskussion stand.
Mit den knapp 370.000 Euro vom Freistaat Sachsen kann sich Bergen noch glücklich schätzen. „Ob wir 2026 und 2027 noch Fördermittel bekommen würden, ist fraglich“, erklärte er. „Ich sage: nein, würden wir nicht.“ Dabei ging er auf Sparhaushalt-Nachrichten aus Dresden ein, die einen Tag vor der Sitzung Schlagzeilen machten. „100 Millionen Euro werden in Sachsen für die Feuerwehr gestrichen. In einer Zeit, wo wir aufgerufen sind, kriegstüchtig zu werden und Zivilschutz ein wichtiges Gut ist“, so der Bürgermeister. Die Entscheidung sei äußert bedenklich.
Im Bergener Etat steht laut Kämmerin Sandy Köppel für dieses Jahr ein Minus von fast 55.000 Euro. Nächstes Jahr wird die Gemeinde voraussichtlich wieder das Plus erreichen. „Wenn wir nicht so gut gewirtschaftet hätten in den letzten Jahren, dann hätten wir den Haushalt nicht zusammenbekommen“, betonte Ackermann. Das bedeutete auch, beim Gerätehaus-Anbau hier und da zu sparen. Ursprünglich waren Kosten von 1.250.000 Euro veranschlagt. 2025 sollen Rohbau und Dach fertig werden, 2026 folgt der Innenausbau. Wärmepumpe und Fußbodenheizung sind weiter im Plan enthalten. Die Photovoltaik-Anlage muss warten und statt Parkplatzausbau wird es lediglich eine einfache Fläche geben.
Weniger Schlüsselzuweisungen vom Land stehen höhere Ausgaben für Tariflöhne gegenüber. Auch die Infrastruktur-Zuschüsse sinken. „Trotzdem haben wir alle Aufgaben unterbekommen, die wir uns gesetzt haben“, sagte Günter Ackermann. Im Bürgerbegegnungszentrum müssen neue Toiletten eingebaut werden. Die Feuerwehr braucht frische Dienst- und Schutzbekleidung, der Sportplatz eine Generalüberholung. Zur nächsten Sitzung Anfang Juni soll der Doppelhaushalt beschlossen werden. (dien) |