Von Gunter Niehus
Bergen - Straubels haben noch jede Menge zu tun. Schulanfangsfeiern, Familienfeste - bevor die Gastronomen-Familie Ende Oktober tatsächlich in den Ruhestand gehen kann, ist noch viel zu tun. Am 26. Oktober 2025 schließen Claudia und Frank Straubel nach 25 Jahren das „Landhaus Marienstein“ in Bergen. Ende des Jahres endet dann ihr Pachtvertrag. „Wir gehen wie geplant in den Ruhestand als Hoteliers“, hatten sie schon zum Jahreswechsel in einem Schreiben an ihre Gäste angekündigt.
Was Straubels danach machen, darüber wollen sie nicht reden. Wie es nach ihrem Auszug mit dem Landhaus weitergeht, darüber können sie nicht reden - weil sie es schlicht nicht wissen. „Wir haben einige Interessenten durch das Haus geführt“, sagt Claudia Straubel. „Aber unseres Wissens nach hat sich daraus noch nichts Konkretes ergeben.“ Jetziger Eigentümer ist das Bauunternehmen VSTR AG mit Sitz in Rodewisch, das das Anwesen nach der Wende gekauft hatte. „Es gibt noch keinen neuen Betreiber“, bestätigt VSTR-Mitvorstand Andrè Weigelt. „Es ist also noch nicht klar, wie es nächstes Jahr weitergeht.“ Das Haus - eine der ersten Adressen im Vogtland - stand lange Zeit für 665.000 Euro zum Verkauf. Mittlerweile wurde das Angebot allerdings aus dem Immobilienportal entfernt.
Straubels stehen jetzt vor der Aufgabe, ihr Haus „abzuwickeln“. Nachdem nicht absehbar ist, dass ein neuer Wirt Ablöse für Teller, Tassen und Co. zahlt, wird alles verkauft. Dafür veranstaltet die Gastronomen-Familie am 7. und 8. November eine Art Edel-Flohmark, bei dem Interessenten sicher das ein oder andere Schnäppchen machen können. „Gläser, Bestecke, Tafelwäsche, Bilder, Lampen, Geschirr, Töpfe, Tische, Stühle, Terrassenmöbel und und und“, kann man auf dem Schreiben lesen, mit dem die Gastronomen diesen Ausverkauf ankündigen.
Auch aus den Hotelfluren und dem Saunabereich kann man Stücke erwerben. Die Auswahl ist groß. Immerhin ist das „Landhaus Marienstein“ eines der renommiertesten Restaurants und Hotels im ganzen Vogtland. Und jedes der 14 Zimmer sieht dort ein bisschen anders aus. Ein Nachfolger im Landhotel - wenn es denn überhaupt einen geben wird - muss dann wohl bei der Einrichtung und der Ausstattung wieder bei Null anfangen. (nie)
Familienunternehmen Marienstein: Frank Straubel (links) kocht gemeinsam
mit seinem Schwiegersohn.
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