Von Sylvia Dienel
Bergen - Nach langem Hinnehmen der Zustände hat Bergen endgültig die Faxen dicke: Zusammen mit Theuma will die Gemeinde beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Dresden die Hochstufung der kommunalen Theumaer Straße zur Kreisstraße beantragen. Ein vom Gemeinderat gefasster einstimmiger Beschluss soll als Grundlage dienen. In Theuma stand das gleiche auf der Tagesordnung.
Zweimal diente die Fahrbahn dieses Jahr während Bauarbeiten an der Bundesstraße 169 in Bergen und Mechelgrün als Umleitungsstrecke für den Pkw- und Linienbusverkehr. Allerdings ließen sich auch Lkw-Fahrer nicht davon abhalten, die schmale Straße trotz Verbotsschilder zu nutzen. Was dazu führte, dass die tief liegenden Bankette doppelt in Mitleidenschaft gezogen wurden und ausgebessert werden mussten. Den kostenintensiven Aufwand musste die Gemeinde in der Vergangenheit mehrmals schultern.
„Erst vor fünf Jahren haben wir die Bankette für 17.000 Euro wiederhergestellt“, sagte Bürgermeister Günter Ackermann (Freie Wähler). „Mit dem Wissen, dass sie nur fünf bis maximal zehn Jahre Bestand haben werden.“ Einer erneuten Umleitung über die Theumaer Straße hatte Bergen deshalb ursprünglich nicht zugestimmt. Zerstörte Bankette oberhalb des Ortsausgangs machen sich auch unten im Ort bemerkbar. Bei Starkregenereignissen sammelt sich dort Geröll an. Ackermann und sein Rat haben wenig Hoffnung, dass sich jene Situation für die Gemeinde ohne Straßenaufstufung irgendwann ändern könnte. „Da kommt nie Ruhe rein, weil die Straße stark befahren wird“, schlussfolgerte der Bürgermeister.
An Wochentagen sind auf der Theumaer Straße als wichtiger Verbindung zwischen dem Göltzschtal-Städteverbund, Plauen und Oelsnitz über 24 Stunden verteilt zwischen 500 und 600 Fahrzeuge unterwegs, an Wochenenden 300 bis 400. Das hatte jüngst eine Geschwindigkeitsmessung ergeben, die allerdings nur in Fahrtrichtung Bergen Daten erfasste. „Wir können davon ausgehen dass es grob das Doppelte ist“, sagte Günter Ackermann. „Und wir können daraus ableiten, dass die Straße eine überörtliche Bedeutung für den Berufsverkehr in der Woche und für den Einkaufs- und Freizeitverkehr an Wochenenden hat.“ Gemessen worden sei nicht während der Umleitungsphasen.
Die Hochstufungs-Initiative ging von Theuma aus. Sowohl die Nachbargemeinde als auch Bergen sehen Chancen, mit ihrer Forderung durchzukommen. Nach Auffassung beider Kommunen sind die Bedingungen für eine Kreisstraße erfüllt. |